SüdbalkonRoman
Blumenbar Verlag, München
2013
ISBN
9783351050023, Gebunden, 254Seiten, 18,99
EUR
Klappentext
Ruth tut, was der Rest der Gesellschaft sich wünscht: Nichts. Sie hat keinen Job, keine Kinder, nur einen Freund, für den sie das Flittchen spielt, bevor er wieder hinter dem Computer verschwindet. Ruth ist Außenseiterin, aber gerade weil sie nicht am normalen Leben teilnimmt, kann sie uns alles darüber erzählen. Voll Sehnsucht und Abscheu zugleich schaut sie in die Wohnungen der anderen, verabredet sich zum Kaffee aus Kostengründen in Möbelgeschäften, trifft sich zum Rendezvous im Küchenstudio und beobachtet zur Ermunterung Kranke vor der Klinik. In der modernen Stadt mit der allgemein zur Schau getragenen Happyness findet sie einfach keinen Platz. Bis sie Pawel begegnet.
Rezensionsnotiz zu
Frankfurter Allgemeine Zeitung, 15.08.2013
Die prekären Existenzen im Buch vergisst Rezensent Jan Wiele mitunter bei all der funkensprühenden Sarkastik, den klugen Gesellschaftsanalysen und der Spannung der Handlung. Isabella Straubs Balkonblick gefällt Wiele außerordentlich aber auch aufgrund seiner entlarvenden Beschreibungen aus der Welt der Existenzberatung und Coachingseminare. Wem das Zielen auf Pointen in diesem Roman zu viel wird, den erinnert Wiele daran, dass die meisten von ihnen bei Straub auch wirklich zünden.
Rezensionsnotiz zu
Süddeutsche Zeitung, 19.06.2013
Interessante Aussicht hat Burkhard Müller vom Südbalkon, genauer mit Isabelle Straubs Roman vor Augen. Was er sieht, hat nichts mit der gängigen rosaroten Frauen-in kritischen-Lebenslagen-Literatur zu tun, die Müller so fürchtet. Auch wenn die Lage dieser Ruth im Buch prekär ist, erkennt Müller: Diese Frau lässt sich ihre Neugier auf Menschen und Dinge nicht nehmen, noch weniger ihre Fantasie und Einfühlung. Situationen und Nebenfiguren erhalten so laut Müller eine Tiefe und Lebendigkeit, die Staunen macht. Und eine unaufgeregte Freiheit, mit der der Rezensent nicht gerechnet hätte.