Der ScharlatanRoman
Jüdischer Verlag, Berlin
2021
ISBN
9783633543083, Gebunden, 396Seiten, 25,00
EUR
KlappentextAus dem Amerikanischen von Christa Krüger. New York in den 1940er Jahren: Während in Europa der Krieg wütet, sucht Hertz Minsker, selbsternannter Philosoph, Lebemann und chronisch pleite, sein Glück in Amerika. Die Frauen lieben ihn: Bronja, seine vierte Frau, hat für ihn ihren Ehemann und ihre Kinder in Warschau zurückgelassen, jetzt schlagen sich die beiden mehr schlecht als recht durchs Leben. Morris Calisher dagegen, sein Freund aus Jugendtagen, ist mit Immobilien reich geworden und führt mit seiner Frau Minna ein Leben im Wohlstand. Er unterstützt Hertz wo er kann, weiß allerdings nicht, dass dieser längst eine leidenschaftliche Affäre mit Minna begonnen hat. Zu allem Überfluss taucht plötzlich Minnas Ex-Mann auf. Als der versucht, Morris Calisher gefälschte Kunstwerke anzudrehen, fliegt alles auf, und das Verhängnis nimmt seinen Lauf …
Rezensionsnotiz zu
Frankfurter Allgemeine Zeitung, 07.10.2021
Für die Rezensentin Susanne Klingenstein verfolgt Isaac Bashevis Singer in seinem Roman nur ein Ziel: Das Tier im Menschen herauszuarbeiten. Möglich, dass der Text um einen gefühlskalten Narzissten und Erotomanen im jiddischen Original überzeugender rüberkommt, meint Klingenstein, in der deutschen Fassung von Christa Krüger aber wirkt er banal, findet die Rezensentin. Dass der Roman im Holocaust verankert sei, wie das "nichtssagende" Nachwort behauptet, kann Klingenstein nicht erkennen. Von Singers Sprachgewalt findet sie hier ebenfalls keine Spur.
Rezensionsnotiz zu
Frankfurter Rundschau, 01.06.2021
Rezensent Martin Oehlen findet Isaac B. Singers erstmals als Buch erscheinenden Fortsetzungsroman lesenswert. Die Geschichte eines mit sich selbst hadernden und sich durchwurschtelnden jüdischen Gelehrten und Erotomanen erzählt ihm der Autor auf urkomische Weise vor einem "dunkelfarbigen Rankenwerk" aus den Themen Holocaust, Exil, Religion, Sex.