Die Frauen von AndrosRoman
Suhrkamp Verlag, Frankfurt am Main
2001
ISBN
9783518412299, Gebunden, 293Seiten, 20,35
EUR
Klappentext
Aus dem Neugriechischen von Norbert Hauser. Andros in der ersten Hälfte des zwanzigsten Jahrhunderts: Seit alters her ist die Kykladeninsel Heimat bedeutender Reederfamilien. Die Männer beherrschen als Seefahrer die Weltmeere, und die "ewige Liebe zum Meer" zieht sie immer wieder hinaus. An Land zurück bleiben die Frauen mit ihren Erinnerungen und Sehnsüchten. Sie müssen die traditionelle Rolle der Männer übernehmen, tragen die Verantwortung für Familie und Haus ? und können nur davon träumen, selbst einmal die Insel zu verlassen...
Rezensionsnotiz zu
Die Tageszeitung, 10.10.2001
Die Welt der Inselbewohnerinnen, die mit Seemännern verheiratet sind, wird in diesem Buch "vollständig und glaubwürdig zum Leben erweckt", lobt Rezensent Manuel Gogos. Das Buch schaffe eine gelungene Balance: Es sei keine karikaturistische Überzeichnung, "kein Racheakt an der 'men's world', eher ein selbstbewusstes, literarisches ebenbürtiges Porträt". Und obwohl einiges an Nostalgie in diesem Buch mitschwinge, hinterlasse die Lektüre insgesamt keinen nostalgischen Eindruck. Für den Rezensenten ist der Roman eher schlicht ein Beleg dafür, dass Frauen, die einen Seemann heiraten, einfach den "Schwarzen Peter" gezogen haben.
Rezensionsnotiz zu
Neue Zürcher Zeitung, 18.07.2001
Ein Buch wie für den Urlaub geschaffen, vorzugsweise in Griechenland, wo die Familienchronik und Inselsaga aus der Ägäis laut Angelika Overath einige Zeit auf den Bestsellerlisten stand. Die Rezensentin empfiehlt, zu Beginn ein kleines Who's who anzulegen, um sich in den Verwandtschaftsverflechtungen von Witwen, Paten, Popen, Bräuten, Onkeln, Schwägern, Großeltern, Freundinnen usw. zurechtzufinden. Die Ehemänner fahren vorzugsweise zur See und unterhalten womöglich Parallelfamilien, denen sie praktischerweise die gleichen Namen gegeben haben, wie Overath fasziniert erzählt. Ein Insel- und Frauenuniversum also, das aus einem Schwall wechselnder innerer Monologe rekonstruiert wird, in dem man sich Overath zufolge jedoch schnell und mit wachsender Spannung zurechtfindet.