Einsamkeit mit rollendem 'r'Erzählungen
Droschl Verlag, Graz
2014
ISBN
9783854209539, Gebunden, 160Seiten, 18,00
EUR
Klappentext
Da ist die aus Russland nach Berlin gekommene Marja, eine passionierte Köchin, die in der Fremde erst von den Gräueln der sowjetischen Geschichte der Dreißiger Jahre erfährt; da ist Katica aus der ungarischen Steppe, die mit Dóra zusammen irgendwo im Westen auf der Straße Geige spielt und dann doch wieder heimkehrt nach Budapest; Lou, die sich schuldig fühlt am Tod ihrer Schwester und nie mehr ganz heil wird in der Seele; da sind die ersten Küsse mit dem geheimnisvollen 15-jährigen Maurice, einem Fremden im Ort. Fremd sind sie alle, und "Alleinchen" ist hier ein zärtlicher Kosename.
Rezensionsnotiz zu
Neue Zürcher Zeitung, 06.05.2014
Magisch erscheinen Martina Läubli die Erzählungen von Ilma Rakusa. Von einem melancholischen Grundton geprägt, bescheren ihr die Texte in diesem Band abwechselnd Momente flüchtigen Glücks und das Gefühl der Heimatlosigkeit der Figuren. Es geht um Wanderschaft und Emigration, schreibt Läubli, um Menschen vor allem, die einander begegnen - in Ngoya oder Zürich, bei Tafelspitz oder Börek, um Orte schließlich und das Fremdsein in ihnen, zu dem jeder Erzählung laut Läubli etwas anderes einfällt. Auch mit diesem Buch, findet die Rezensentin, trägt die Autorin wiederum zur Vermittlung zwischen verschiedenen Kulturen bei, indem sie sinnlich erfahrbar macht, in Dialogen, Impressionen, Klängen, was Orte und Menschen verbindet bzw. voneinander trennt.