Bis nächstes Jahr im FrühlingRoman
Carl Hanser Verlag, München
2013
ISBN
9783446241282, Gebunden, 224Seiten, 19,99
EUR
Klappentext
Aus dem Japanischen von Ursula Gräfe und Kimiko Nakayama-Ziegler. Noyuri und Takuya sind seit sieben Jahren verheiratet, als Noyuri erfährt, dass ihr Mann ein Verhältnis hat. Bisher war sie von ihrer Ehe wenig begeistert. Doch jetzt, als Takuya ihr die Trennung vorschlägt, erkennt sie, wie sehr sie an ihm hängt. Auf einer gemeinsamen Reise wird sich entscheiden, ob sie es wagt, auf eigenen Beinen zu stehen. Kawakami, die Meisterin atmosphärischer Liebesgeschichten, erzählt, wie eine Ehe und Liebe zerbricht. Auf lakonische Weise erzeugt sie eine große psychologische Spannung und zeigt, dass sich selbst hinter den alltäglichen Ereignissen ein menschliches Drama verbergen kann.
Rezensionsnotiz zu
Neue Zürcher Zeitung, 15.05.2013
Als Meisterin zurückhaltener Vertrautheit bezeichnet Ludger Lütkehaus die japanische Autorin Hiromi Kawakami, deren vierten in deutscher Übersetzung vorliegenden Roman er seines lakonischen Witzes und seines kargen, verdichteten Stils wegen schätzt. Dass die Autorin Szenen einer japanischen Ehe ohne großes Pathos und ohne übermäßige Tragik erzählt, macht sie in seinen Augen zu einer Ausnahme in der japanischen "Frauenliteratur" der Gegenwart. Ebenso die Tatsache, dass Kawakami ihre Verlustgeschichte nicht als plakative Emanzipationsanstrengung anlegt, sondern eher verhalten die Geschichte einer Befreiung erzählt.
Rezensionsnotiz zu
Frankfurter Allgemeine Zeitung, 25.03.2013
Ganz hingerissen scheint Steffen Gnam von der luftig leichten Prosa von Hiroma Kawakami. Dem Einwand, die Bücher der Japanerin um Liebe und Verlust könnten allzu rosarot sein oder, schlimmer noch, Ratgeber- und Wellnessprosa, begegnet Gnam mit dem Hinweis auf Kawakamis Umgang mit japanischen lyrischen Traditionen und damit, dass die Autorin durchaus die Brüche und Erosionsprozesse der Liebe und den Zerfall von Traditionen im modernen Japan thematisiert und über psychologische Schärfe verfügt. Das bereits 2008 im Original erschienene Stationenmelodram einer Trennung liest sich laut Gnam eben auch als Parabel auf umfassendere Verluste.