Hermann Rudolph

Berlin - Wiedergeburt einer Stadt

Mauerfall, Ringen um die Hauptstadt, Aufstieg zur Metropole
Cover: Berlin - Wiedergeburt einer Stadt
Quadriga Verlag, Berlin 2014
ISBN 9783869950747
Gebunden, 440 Seiten, 24,99 EUR

Klappentext

Eine denkbar knappe Entscheidung macht Berlin 1991 zur Hauptstadt der Bundesrepublik Deutschland. Doch es ist ein langer Weg, bis aus der geteilten Stadt die Metropole wird, die sie heute ist. Wer erinnert sich noch an den Regierungsumzug, den Neubau des Regierungsviertels, den Umbau des Reichstagsgebäudes oder an die Debatte um dessen später weltweit gefeierte Verhüllung durch Christo und Jean-Claude? Wer weiß noch, in welch desaströsem Zustand die Stadt nach dem Mauerfall war? Heute ist Berlin ein Magnet für Touristen und Kreative aus aller Welt. All das verdankt die Metropole dem Engagement vieler Einzelner.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 03.03.2015

Henning Köhler ist begeistert von Hermann Rudolphs Berlin-Buch, das er so ganz anders findet als alles Vergleichbare. Berliner Stadtgeschichte vor dem Hintergrund der Wiedervereinigung, wie sie der Autor erzählt, hat Köhler noch nicht gelesen. Die Effekte auf Politik, Soziales und Mentales vermag ihm der Autor auseinanderzusetzen und zeigt dem interessierten Rezensenten nicht zuletzt auch, wie sich die Stadt architektonisch verändert. Rudolphs Zeitzeugenschaft scheint Köhler dabei hilfreich, und dass der Autor nicht sentimental wird, sondern auch die mannigfachen Schwierigkeiten beim Zusammenwachsen der beiden Stadthälften nüchtern benennt und beobachtet, rechnet Köhler ihm hoch an.
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Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 17.02.2015

Mit viel Lob bespricht Rezensent Stephan Speicher das Berlin-Buch des ehemaligen "Tagesspiegel"-Herausgebers Hermann Rudolph. Der Kritiker liest hier noch einmal die Geschichte der Hauptstadtwerdung bis ins Jahr 2000 nach, folgt Rudolphs Ausführungen über die Zusammenfügung der beiden Stadthälften und über das Verhältnis des Bundes und Berlins und bleibt schließlich - dank der unbeschönigten Darstellung des Ablaufs - nach der Lektüre beschämt zurück. Denn besonders ruhmreich erscheint ihm hier weder die Berliner Politik noch die mediale Berichterstattung oder das Urteil der Bevölkerung über die künftige neue Hauptstadt. Rudolphs exzellentem Überblickswerk sei es zu verdanken, dass dies alles jetzt noch einmal nachgelesen werden kann, schließt der Rezensent freundlich.
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Rezensionsnotiz zu Die Zeit, 15.01.2015

Hermann Rudolphs Berlin-Buch über die "Wiedergeburt einer Stadt" nach der Wende lädt Thomas E. Schmidt zwar zum nostalgischen Rückblicken ein, ist für den Geschmack des Rezensenten aber zu sehr im Hauptstadt-Narrativ gefangen, das zwar ein paar schöne Anekdoten aus der Politik der Wiedervereinigung mitbringt, darüber hinaus aber den Blick für das eigentliche Wunder Berlins verstelle: die "Metropolitanität", ihre Eigenschaft auch als kulturelle Kapitale eines Landes, das Zentralisierungstendenzen eigentlich immer skeptisch gegenüber stand, erklärt Schmidt. Gerne hätte er etwas über die "Logik der urbanen Evolution" gelesen und über die "Versprechungen realer Präsenz", ohne die das zeitgenössische Berlin nicht denkbar wäre, so der Rezensent. Wahrscheinlich kommt die Stadt ohnehin ohne aktuelle Erzählung aus, vermutet Schmidt.