Geschehnisse während der WeltmeisterschaftRoman
Mare Verlag, Berlin
2018
ISBN
9783827012036, Gebunden, 240Seiten, 20,00
EUR
Klappentext
Leon und Sally sind weltberühmte Profis im Team Berlin, das 2028 in Kopenhagen bei der 11. Weltmeisterschaft für "Leistungssex" antritt. Obwohl die beiden nach sportlichen Kriterien mehrmals täglich miteinander verkehren, gelingt es dem heimlich verliebten Leon nicht, seiner Partnerin auf mentaler Ebene nahe zu kommen. Unkontrollierbare Emotionen, gar noch amouröser Art, sind in diesem Sport als leistungsmindernd untersagt. Die Sportler logieren in einem schwerbewachten, stacheldrahtumzäunten Hotel, umringt von Demonstranten, darunter besorgte Bürger, Hakenkreuzler, Islamisten und andere extreme Gruppen. Europa hat sich gewandelt, Political Correctness war einmal. Bis auf das restliberale Dänemark war kein europäisches Land mehr bereit, diese polarisierenden Weltmeisterschaften auszutragen. Und als ob die Spannung nicht bedrückend genug wäre, geschehen plötzlich auch noch zwei Morde.
Rezensionsnotiz zu
Frankfurter Allgemeine Zeitung, 17.01.2018
Rezensent Oliver Jungen hält Helmut Kraussers neuen Roman für ein Männerbuch. Das ist kein Lob, aber Jungen hat auch anderes im Sinn, etwa den für Krausser übel ausgehenden Vergleich mit Houllebecq. Eine radikalisierte Zukunft ausgestalten, das kann Krausser nicht halb so gut, meint er. Auch als Beitrag zur Debatte über Sexualität in der offenen Gesellschaft ist ihm Kraussers Geschichte um einen "Sportficker" schlicht zu schlicht, unterhaltsam zwar, aber zu schematisch und weder als Persiflage noch als Provokation wirklich zu gebrauchen.