Helene Beltracchi, Wolfgang Beltracchi

Selbstporträt

Cover: Selbstporträt
Rowohlt Verlag, Reinbek 2014
ISBN 9783498060633
Gebunden, 608 Seiten, 29,95 EUR

Klappentext

Mit Collagen und Zeichnungen von Wolfgang Beltracchi. Die Geschichte des Fälschers Wolfgang Beltracchi ist beides: schillernder Lebensbericht eines Freigeistes und Hedonisten, Hippies und Abenteurers und brisantes Enthüllungsbuch über die Mechanismen des Kunstmarktes.

Rezensionsnotiz zu Die Tageszeitung, 18.02.2014

Völlig genervt ist Michael Sontheimer von diesen Erinnerungen Wolfgang Beltracchis, die dem Rezensenten vor allem die dunkle Seite des Hippietums vor Augen führten: Für sich selbst maximalen Profit rausschlagen und stolz darauf sein, dem Scheißsystem ein Schnippchen geschlagen zu haben. Zwar attestiert er dem Autodidakten Beltracchi beachtliche Kenntnisse in Kunstgeschichte und -produktion. Doch wie Beltracchi die Kunstfertigkeit seiner eigenen Fälscherwerkstatt preist und sich über die Geldgier der anderen mokiert, findet Sontheimer schwer erträglich. Subversives kann der Rezensent darin nicht erkennen, nur unsympathische Egomanie.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Rundschau, 21.01.2014

Für Christian Bommarius ist Wolfgang Beltracchis "Selbstporträt" nur eine unerträgliche Selbstinszenierung eines "Kulturspießers aus Höxter", der sich zu viel darauf einbildet, dass das Kunstgeschäft von geldgierigen Händlern und schlampigen Gutachtern bevölkert ist, und darauf, dass er sich den bereits entwickelten Stil toter Künstler aneignen konnte. Deshalb ist Beltracchi wohl "der toteste unter den lebenden Künstlern", meint der Rezensent, der in dem Selbstporträt des Ehepaars vergeblich nach kritischen Reflexionen gesucht hat.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 17.01.2014

Wolfgang und Helene Beltracchi haben in "Selbstporträt" rückblickend ihre Geschichte erzählt, die auch die Geschichte des größten Kunstfälscherskandals in Deutschland ist, berichtet Niklas Maak. Einige wenige, inzwischen verjährte Enthüllungen bisher unbekannter Fälschungen gibt es, verrät der Rezensent, dafür schweigen sich die beiden über einige der Beteiligten vollkommen aus, vermutlich gibt es da Abmachungen, meint Maak. Unter dem Schutzumschlag des Buches verstecken sich gefälschte Unterschriften von unter anderem Picasso und Matisse, von denen bisher keine Beltracchi-Fälschungen bekannt sind - man darf sich also auf weitere Entdeckungen freuen, vermutet der Rezensent.
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Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 17.01.2014

Nachdem Wolfgang und Helene Beltracchi mit Bildern im Stil von Max Pechstein, Heinrich Campendonk und Max Ernst über Jahre hinweg Millionen verdient haben, gilt es jetzt mit zwei Büchern Geld zu verdienen, vermutlich folgt irgendwann auch ein Film, meint Renate Meinhof. Wie viel Glauben man dem "Selbstporträt" zweier professioneller Fälscher schenken möchte, muss jeder selbst wissen, so die Rezensentin, ihr kommt es jedenfalls so vor, als würde hier auch ein wenig am eigenen Mythos gestrickt. Wenigstens Wolfgang Beltracchi inszeniert sich als selbstgemachtes Genie, dabei dürfte er sein kriminelles Handwerkszeug zu großen Teilen Vorgängern wie Eric Hebborn abgeschaut haben, vermutet Meinhof. Wer das Buch hauptsächlich wegen neuer Enthüllungen in die Hand nimmt, wird enttäuscht, warnt die Rezensentin noch.
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