Was du nicht hast, das brauchst du nichtStorys
CulturBooks, Hamburg
2018
ISBN
9783959881036, Gebunden, 288Seiten, 20,00
EUR
Klappentext
Aus dem Englischen von Zoë Beck. Alles beginnt mit einem ausgesetzten Baby, das einen goldenen Schlüssel zu einem verwunschenen Garten um den Hals trägt …
Helen Oyeyemi trägt uns mit ihrer Fantasie durch Zeiten und Länder, verwischt die Grenzen gleichzeitig existierender Wirklichkeiten, verbindet dabei leichtfüßig den Erzählreigen durch immer wiederkehrende Figuren, Schauplätze und vor allem - Schlüssel. Schlüssel zu Orten, Herzen und Geheimnissen. Und immer wieder stellt sich die Frage, ob ein Schlüssel wirklich gedreht werden soll, oder ob es besser ist, dem Unbekannten seine Magie zu lassen.
Rezensionsnotiz zu
Deutschlandfunk, 08.02.2019
Eines haben alle Geschichten in Helen Oyeyemis Short-Story-Band "Was du nicht hast, das brauchst du nicht" gemein, und zwar das zentrale Leitmotiv des Schlüssels, berichtet Heidemarie Schumacher. Auch überschneide sich das Personal, träten mitunter die Protagonisten der einen Geschichte in einer anderen als Nebenfiguren auf. Ansonsten, stellt die Rezensentin fest, sind die Storys durchaus divers, reichen von einer an Virginia Woolf angelehnten, recht konventionellen College-Geschichte bis zu zwei alle Konventionen sprengenden Puppenspieler-Geschichten. Hervorheben möchte Schumacher dabei zum einen den "Witz der Autorin und ihre genaue Beobachtung", zum anderen die hervorragende Übersetzung von Zoë Beck, die sich bereits beim Titel (im Original: "What is not yours, is not yours") erweist.
Rezensionsnotiz zu
Deutschlandfunk Kultur, 04.01.2019
Edelgard Abenstein hält Helen Oyeyemis Erzählungen für gute Literatur. Das liegt für sie an Oyeyemis Fähigkeit, leicht und präzis Fantastisches mit unserer Lebenswirklichkeit zu verzahnen und so etwas zu schaffen, das uns mitreißt und weiterbringt. Zwischen Komik und Magie schwanken die Geschichten um Liebe und Identität der aus Nigeria stammenden Autorin laut Rezensentin. Die Figuren findet sie schrill und bunt wie bei E.T.A. Hoffmann. Dass nicht jede Story im Band überzeugt, sondern die eine oder andere durch Überfrachtung mit Ideen zerfasert oder durch das dauernde Hin und Her zwischen Identitäten unrund läuft , findet Abenstein verzeihlich.
Rezensionsnotiz zu
Süddeutsche Zeitung, 06.12.2018
Insa Wilke ist ganz verzaubert von Helen Oyeyemis unkonventionellem Ton. Oyeyemis Erzählungen bestechen laut Rezensentin durch eine so leichte wie revolutionäre Erzählweise, die für Wilke darin besteht, dass sie auf eine andere Form der Genauigkeit abzielt. Vordergründig komisch und unterhaltsam um das Leben junger Leute und verliebter Frauen kreisend, Poe und Realityshow mischend, steckt hinter den Geschichten eine handfeste feministische Haltung, lässt Wilke uns wissen, und die Vision von einer Welt, wie sie sein könnte. Der Verzicht auf die üblichen Zuschreibungen und grammatikalischen Festlegungen lässt die Texte für Wilke so außergewöhnlich erscheinen, zumal die Autorin das Problem immer mit reflektiert. Für Wilke eine wirklich befreiende Lektüre.