Heinrich Best, Heinz Mestrup

Die Ersten und Zweiten Sekretäre der SED

Machtstrukturen und Herrschaftspraxis in den thüringischen Bezirken der DDR
Cover: Die Ersten und Zweiten Sekretäre der SED
Hain Verlag, Weimar 2004
ISBN 9783898070515
Einband unbekannt, 824 Seiten, 25,50 EUR

Klappentext

Mit 32 schwarz-weiß Abbildungen, 45 schwarz-weiß Tabellen, 30 schwarz-weiß Zeichnungen

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 08.03.2005

Beeindruckt zeigt sich Karl Wilhelm Fricke von diesem von Heinrich Best und Heinz Mestrup herausgegebenen Band, der "Schneisen der Erkenntnis in das Dickicht der Parteiendiktatur" schlage. Wie er berichtet, untersuchen die Autoren Herrschaftspraxis und Arbeitsalltag der Parteikader der regionalen und lokalen Entscheidungsebene der SED, wobei auch Entscheidungs- und Handlungsspielräume, ihre Karrieremuster und ihr Selbstverständnis thematisiert werden. Zudem biete der Band eine Analyse der bürokratisch-organisatorischen Strukturen der SED, ihrer Leitungsorgane und Parteiapparate unter Zugrundelegung der fünf Statuten, die sich die Staatspartei der DDR in ihrer Geschichte gegeben hat. Fricke würdigt den Band als "hoch beachtenswerten Beitrag" zur Herrschafts- und Organisationssoziologie der SED und zugleich zur thüringischen Regionalgeschichte. Als "Gewinn" lobt er das Nachschlagewerk im dritten Teil des Buches, in dem sämtliche Erste und Zweite Sekretäre der SED, die seit den fünfziger Jahren in den thüringischen Bezirken und Kreisen gewirkt haben, namentlich aufgelistet und regional zugeordnet werden, ergänzt durch ihre Kurzbiographien.
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Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 07.09.2004

Die zentrale Führungsebene der DDR ist bereits recht erforscht, Untersuchungen zur Herrschaftspraxis in der Provinz fehlten bislang, weiß Rezensent Hans-Joachim Föller, der deshalb die vorliegende Arbeit der beiden Jenaer Soziologen Heinrich Best und Heinz Meßtrup dankbar aufnimmt. Sie widmet sich derjenigen Funktionärsgruppe, die nach Föllers Einschätzung wie keine andere den Alltag der DDR prägte: die Ersten und Zweiten Sekretäre der SED. Als besonders eindrückliches Beispiel hebt der Rezensent den Erfurter SED-Sekretär Gerhard Müller hervor, der es mit seinem rabiaten Führungsstil bis ins Politbüro schaffte. Insgesamt spanne die "fundierte Arbeit" mit einzelenen Beiträgen zu verschiedenen Bereichen und einer Sammlung von Lebensdaten den Bogen von der Gründung der DDR bis zum Ende des SED-Regimes, wie der überzeugte Rezensent Föller lobt.
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