Wiener MelangeFrauen zwischen Salon und Kaffeehaus
Edition Ebersbach, Berlin
2002
ISBN
9783934703377, Kartoniert, 240Seiten, 25,00
EUR
Klappentext
Mit zahlreichen Fotos. Sie sind phantasievoll, couragiert, zuweilen exzentrisch, und sie prägen das Flair der österreichischen Hauptstadt - die Frauen in der Ersten Republik. "Wiener Melange" zeigt ihren Aufbruch in den 20er und 30er Jahren, als Wien überaus kosmopolitisch war und ein reger Austausch mit anderen Metropolen wie Paris und New York bestand. Die Dramatis Personae unter anderem über Anna Freud, Milena Jesenska, Alma Mahler-Werfel, Hilde Spiel.
Rezensionsnotiz zu
Frankfurter Rundschau, 19.06.2002
Mara Gonschior hat diesen Band über Künstlerinnen und Wissenschaftlerinnen im Wien der zwanziger und dreißiger Jahre mit großer Vorfreude zur Hand genommen und sah sich zunächst auch durch die "augenfreundliche Schriftgröße", die vielen Fotos und einen flüssigen Stil bestätigt. Doch schon im ersten Kapitel schmilzt ihr Wohlwollen. Sie kritisiert, dass die Autorinnen einleitend viele Themen der Zeit nur "halbherzig" anreißen und dabei zwar mit "Schlagworten" und Klischees, nicht aber mit Zusammenhängen und Hintergründen aufwarten können. Auch die einzelnen Porträts der zwanzig Frauen überzeugen die Rezensentin nicht. Sie ist über die "unkritische Darstellung von Fakten" erzürnt und wirft den Autorinnen "platte Stereotypen" vor. Richtig "ärgerlich" nennt es Gonschior, dass Herrberg und Wagner beispielsweise die von Frauen geführten künstlerische Salons nicht als "Netzwerke" kulturellen Austauschs untersuchen, sondern die Rolle der Frauen allein auf ihre "Ausstrahlung" reduzieren. Am ehesten lässt die Rezensentin noch die beiden Kapitel über die Fotografinnen Dora Kallmus und Trude Fleischmann gelten, deren "sachlicher Ton" ihr zusagt, insgesamt aber enttäuscht sie dieses Buch.