Heide Sommer

Lassen Sie mich mal machen

Fünf Jahrzehnte als Sekretärin berühmter Männer
Cover: Lassen Sie mich mal machen
Ullstein Verlag, Berlin 2019
ISBN 9783550200168
Gebunden, 256 Seiten, 22,00 EUR

Klappentext

"Im Rückblick auf das eigene Leben fragt man sich nicht, welche Menschen groß waren. Wichtig ist, dass man eine liebevolle Beziehung hatte, wie ich zu Augstein und Raddatz. Bei beiden habe ich durch gedankliche Osmose gespürt, was sie in ihrem Innersten bewegt und was sie ausbrüten. Welche Frau kann das schon über ihren Ehemann sagen."
Im Februar 1963, im Alter von 22 Jahren, beginnt sie als Sekretärin bei der Zeit. Es sind die Jahre, in denen die Chefetagen von rauchenden und Whisky trinkenden Männern mit grandiosem Ego bevölkert sind, deren Frauen daheim den Haushalt machen und die Kinder hüten. In den Vorzimmern geht es nicht nur um Steno und Tippen, sondern auch um Rat und Lebenshilfe jeglicher Art. Auf sympathische, ja liebevolle Weise nimmt uns Heide Sommer mit auf eine Reise in die Zeiten von Mad Men und Herrenclub und zeigt ganz nebenbei, wie man als starke, selbstbewusste Frau im Hintergrund die Regie führt.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 01.11.2019

Markus Barth ist ganz verzaubert von Heide Sommer und ihrer Erzählung aus einem Leben als Sekretärin für Gaus, Augstein, Raddatz und Co. Wie Sommer das Rotieren der Druckmaschinen im Verlagshaus beschreibt, den Nikotindunst bei Konferenzen oder die Ängsteund Unsicherheiten ihrer Chefs, das erzählt laut Barth auch viel über die alte Bundesrepublik, Geistesgeschichte, Geschlechterkonventionen, sexuelle Verklemmtheiten. Unterhaltsam, heiter und melancholisch, doch selbstredend niemals indiskret, wie Sommer ihrem Berufsstand ein Denkmal setzt, findet Barth.
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Rezensionsnotiz zu Frankfurter Rundschau, 30.08.2019

Rezensent Arno Widmann versinkt in Heide Sommers Erinnerungen an die Chefetagen von Günter Gaus, Theo Sommer, Rudolf Augstein u.a. Was es braucht, um eine gute Chefsekretärin zu sein, vermittelt ihm die Autorin nonchalant. Diskretion, Loyalität gehören unbedingt dazu, weshalb der Leser bitte keine Skandalgeschichten erwarte, so Widmann. Intelligent und nah am Thema berichtet Sommer laut Widmann von qualmenden Männerrunden, vom Steno ohne Computer und Diktiergerät und von erotischer Spannung beim Diktat. Für Widmann birgt das jede Menge Einsichten in den bundesrepublikanischen Mad-Men-Kosmos.