Über den Ursprung der Religionoder: Warum Inda mit dem Dreirad zur Hochzeit fuhr
Wilhelm Fink Verlag, München
2003
ISBN
9783770537952, Kartoniert, 328Seiten, 29,90
EUR
Klappentext
Die erhaltenen Textzeugnisse der frühen Religionsgeschichte sind in ihren Inhalten oft erstaunlich kulturübergreifend. Zumal die Helden und Götter haben sonderbar stereotype Abenteuer zu bestehen: Sie müssen Höhlen aufbrechen, Drachen erlegen, Himmel und Erde auseinander stemmen, Ödland begrünen und bevölkern. Anders als in den Weltuntergangsszenarien der späteren Erlösungsreligionen sind diese Abenteuer dabei fast durchweg im Modus des "Es war einmal ..." verfaßt und im morgenrot-dämmrigen Urzustand der sich erst entfaltenden Welt verortet. - Woher die globale Konvergenz der frühen Religionen?
Rezensionsnotiz zu
Neue Zürcher Zeitung, 19.07.2003
Ganz begeistert ist der Rezensent mit dem Kürzel "LL" von diesen "weitgespannten" und "so material- wie deutungsreichen" religionspsychologischen Untersuchungen Harald Strohms, die, wie er schreibt, "originell zu nennen eine krasse Untertreibung wäre". Wir erfahren, dass Strohm in seinem Buch religiöse Mythen zu frühkindlichen Phase bis ins zweite Lebensjahr, also bis zum Spracherwerb, untersucht und deutet. Hier habe, meint der Rezensent, Strohm zwar eine Reihe von Konkurrenten, nicht nur Freud. Im Grunde jedoch könne es "gar nicht zu viel von derlei Versionen" geben, weil jede einen unersetzlichen, unverwechselbaren Teil menschlicher Erfahrung aufhebe. Und das sei hier "ganz gewiss in oft verblüffender Weise" geglückt - weshalb auch nur "akademische Pharisäer" sich stören könnten an der Unbefangenheit des Autors und der offenbar nicht selten recht großen Gewagtheit seiner Thesen.