Der RatgeberKurt Birrenbach und die Außenpolitik der Bundesrepublik Deutschland
Verlag für Wissenschaft und Forschung, Berlin
2002
ISBN
9783897003309, Gebunden, 601Seiten, 49,90
EUR
Klappentext
Der CDU-Bundestagsabgeordnete Kurt Birrenbach (1907 bis 1987) war der deutschen Öffentlichkeit der sechziger und siebziger Jahre als Berater verschiedener Bundeskanzler und durch eine Reihe von Sondermissionen in ihrem Auftrag bekannt, darunter vor allem durch seine Verhandlungen mit Israel über die Aufnahme diplomatischer Beziehungen im Jahre 1965. Eine besondere Rolle spielte er auch 1972 bei der Ratifizierung der Ostverträge. Lange galt er als "graue Eminenz" der deutschen Außenpolitik. Doch darüber, wie groß sein Einfluss tatsächlich war, herrscht bis heute Uneinigkeit. Erstmalig wird hier detailliert beschrieben, welche Rolle Kurt Birrenbach in der deutschen Außenpolitik spielte und wie groß sein Einfluss hinter den Kulissen wirklich war.
Rezensionsnotiz zu
Frankfurter Allgemeine Zeitung, 20.09.2002
Während Adenauer seine Ratschläge in mehreren entscheidenden Fragen ablehnte, schätzten Adenauers Nachfolger, Ludwig Erhard und Kurt Georg Kiesinger, Kurt Birrenbach als Ratgeber in außenpolitischen Fragen umso mehr, berichtet Rezensent Rolf Steininger in seiner Besprechung von Hans-Peter Hinrichsens nun vorliegender Studie über den CDU-Bundestagsabgeordneten. Viermal wurde Birrenbach sogar als Außenminister gehandelt, den Zuschlag bekamen letztlich immer die anderen, klagt Steiniger. 1965 bereitete Birrenbach dann in geheimer Mission den Boden für die Aufnahme diplomatischer Beziehungen zu Israel, es war auch nach seiner eigenen Einschätzung der Höhepunkt seiner Karriere - trotzdem ist Birrenbach zum Bedauern des Rezensenten heute weitgehend vergessen. Das anhand zahlreicher Nachlässe und unbekannter Materialen zu korrigieren, freut sich Steininger, ist das große Verdienst von Hans-Peter E. Hinrichsens Studie über den "Beinahe-Außenminister".