Hannah Jonas

Fußball in England und Deutschland von 1961 bis 2000

Vom Verlierer der Wohlstandsgesellschaft zum Vorreiter der Globalisierung
Cover: Fußball in England und Deutschland von 1961 bis 2000
Vandenhoeck und Ruprecht Verlag, Göttingen 2019
ISBN 9783525370865
Gebunden, 314 Seiten, 60,00 EUR

Klappentext

Herausgegeben von Lutz Raphael und Anselm Doering-Manteuffel. Fußball ist heute ein Milliardengeschäft: hochprofessionell, extrem kommerzialisiert und in seiner weltweiten Popularität unübertroffen. Der Blick in die Geschichte des englischen und deutschen Fußballs zeigt jedoch, dass diese Entwicklung keinesfalls vorgezeichnet war. Spätestens seit den 1970er Jahren glitt das Spiel in beiden Ländern in eine tiefe Krise, die sich in einem anhaltenden Rückgang der Zuschauerzahlen, maroden Stadien, verschuldeten Vereinen und chronischen Problemen mit gewaltbereiten Fans äußerte. Wie war es möglich, dass es sowohl in Deutschland als auch in England nach einer jahrzehntelangen Phase der Reformunwilligkeit um 1990 nahezu zeitgleich zu einer radikalen Neuausrichtung des Spiels unter den Vorzeichen von Vermarktlichung und Globalisierung kam? Dieser Frage geht Hannah Jonas nach, indem sie die Geschichte des Fußballs in den größeren zeitgeschichtlichen Zusammenhang von Konsum, Medien, Globalisierung und politisch-kulturellen Trends einbettet.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 31.12.2019

Stefanie Sippel lernt bei Hannah Jonas, dass der Fußball nicht immer so "durchprofessionalisiert" war wie heute. Jonas' These folgend, wonach die Basis für die Professionalisierung und Kommerzialisierung des Fußballs allerdings schon früh gelegt wurde, erfährt Sippel Wissenswertes über die Verbindung zwischen dem wirtschaftlichen Wandel und dem Sport am Beispiel Englands und Deutschlands. Der Vergleich des Sports in den beiden Ländern führt Sippel durch verschiedene Phasen des Fußballs bis in die Gegenwart. Sachlich berichtet die Autorin laut Sippel von sinkenden Zuschauerzahlen und dem Verfall der Stadien in den 60er und 70er Jahren und schildert überzeugend das Umdenken der Verbände, die Veränderung des Konsumverhaltens, das Steigen der Umsätze und schließlich die Globalisierung und das Marketing bis zum Ausbau der Spieler als Marke.
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