Der lombardische KurierRoman
Kremayr und Scheriau Verlag, Wien
2002
ISBN
9783218007054, Gebunden, 256Seiten, 19,90
EUR
Klappentext
Aus dem Italienischen von Christiane Rhein. Darf ein Ermittler der Gerechtigkeit nachhelfen, wenn er weiß, dass der Täter durch die Maschen des Gesetzes schlüpfen wird? Schockiert steht Duca Lamberti am Bett der jungen Lehrerin, die gerade an ihren schweren Verletzungen gestorben ist. Sie wurde von ihren halbwüchsigen Schülern im Klassenzimmer einer Abendschule brutal mißhandelt. Voller Zorn über diese bestialische Tat ist Lamberti fest entschlossen, diesen Fall mit allen Mitteln aufzuklären...
Rezensionsnotiz zu
Die Zeit, 14.11.2002
Zwei Romane von Giorgio Scerbanenco sind neu erschienen: "Die Verratenen" und "Der lombardische Kurier". Peter Henning offenbart in seiner Doppelbesprechung seine Begeisterung für den 1969 verstorbenen italo-ukrainischer Autor. Der notorische Vielschreiber, der sich auch in Horrorgeschichten, Science-Fiction-Romanen und erotischen Erzählungen versucht hat, sei lange von der Kritik "totgeschwiegen" worden, berichtet der Rezensent, der den vier Bänden um den ehemaligen Mailänder Arzt Lamberti "erstaunliche literarische Qualität" attestiert. Aus diesem Grund freut er sich über die deutsche Neuedition des dritten und vierten Bandes, wobei er den dritten Band "Der lombardische Kurier" gar für den "wahrscheinlich besten Lamberti-Roman" hält. Die Schilderungen aus dem Mailand der fünfziger Jahre beeindrucken Henning als tiefgehende Einsichten in die wachsende "bedrohliche Anonymität" der Stadt, und er findet, dass sich die Bücher wie "Mailands innerste Topografie" lesen. Er preist diese "atmosphärisch dichten Noir-Romane" die sich nicht um die Unterscheidung von "Literatur und Unterhaltung" kümmern und meint, die vier Krimis, von denen zwei in diesem Band vereint sind, haben Scerbanenco zu Recht berühmt gemacht.