Gilbert Adair

Und dann gab's keinen mehr

Evadne Mounts dritter Fall. Roman
Cover: Und dann gab's keinen mehr
C.H. Beck Verlag, München 2008
ISBN 9783406576928
Gebunden, 272 Seiten, 18,90 EUR

Klappentext

Aus dem Englischen von Jochen Schimmang. Zehn kleine Negerlein in den Schweizer Bergen: Mit einem Pfeil im Herzen wird die Leiche des gefeierten Schriftstellers und berüchtigten Querulanten Gustav Slavorigin auf dem Gelände des Sherlock-Holmes-Festivals in Meiringen aufgefunden, einem kleinen Ort nahe den Reichenbachfällen, in denen schon der Urvater aller Detektive im Kampf mit Professor Moriarty seinen vermeintlichen Tod fand. Da das Kopfgeld von hundert Millionen Dollar, die ein reaktionärer Texaner auf Slavorigins streitbaren Kopf ausgesetzt hatte, wirklich jeden der Anwesenden zum Verdächtigen macht, ist einmal mehr der unschlagbare Spürsinn der Meisterdetektivin Evadne Mount gefragt, die wir hier in ihrem dritten Fall brillieren sehen - doch selbst sie könnte diesen Fall nicht lösen, käme ihr nicht ein neuer und gänzlich unerwarteter Partner zu Hilfe."Und dann gab s keinen mehr"ist ein anspielungsreicher Krimi, der bei aller Verspieltheit und der pikanten Würzmischung aus Zitaten und sprechenden Namen mit gänzlich unerwarteten Wendungen aufwartet. Eine Hommage an den klassischen englischen Kriminalroman und seine berühmten Vertreter.

Rezensionsnotiz zu Neue Zürcher Zeitung, 17.06.2009

Rezensent Thomas Hermann ist recht angetan von diesem dritten und zu seinem Bedauern wohl letzten Evadne-Mount-Krimis, der ihr gut unterhalten hat. Der zweite Roman aus der Reihe war bei der Kritik durchgefallen, doch in seinem neuen Werk macht der Autor Gilbert Adair in Hermanns Augen wieder alles richtig. Die Geschichte ist von einer "munteren Stimmenvielfalt" beseelt, im Gegensatz zu dem etwas gleichförmigen Vorgänger. "überraschungs- und pointenreich" ist die eindeutig als "Agatha-Christie-Pastiche" zu erkennende Geschichte zudem noch. Hermann gefällt zudem, dass auch Sherlock Holmes in dem Krimi Tribut gezollt wird. Nach Meinung der Rezensenten ist der Roman zugleich ein Meta-Kommentar in Sachen "Allmacht und Ohnmacht des Autors".

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 16.01.2009

Rezensent Merten Worthmann zeigt sich ziemlich überrascht, wie Gilbert Adair seine Evadne-Mount-Trilogie abschließt. Er freut sich aber gleichzeitig daran, dass Adair von seiner eigenen Masche offensichtlich so gelangweilt war, dass er "sein Erfolgsmodell spektakulär entgleisen" lässt. Worthmann stellt fest: "Ein postmoderner Pasticheur wie Adair hat natürlich die Freiheit, mal mehr postmodern und mal mehr Pasticheur zu sein". Im letzten Teil der Trilogie gewinnt offensichtlich seine postmoderne Seite. Doch trotz des angesichts dieser Gewichtung zu erwartenden "Querverweis-Dickichts" lässt sich der Roman "so angenehm wegschmökern wie seine Vorgänger". Und dabei schreibt Adair Worthmanns Meinung nach auch noch "komisch und klug".
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