Georgij P. Kynin (Hg.), Jochen P. Laufer (Hg.)

Die UdSSR und die deutsche Frage 1941-1948

Dokumente aus dem Archiv für Außenpolitik der Russischen Föderation. 3 Bände. Band 1: 22. Juni bis 8. Mai 1945. Band 2: 9. Mai 1945 bis 3. Oktober 1946. Band 3: 6. Oktober 1946 bis 15. Juni 1948
Cover: Die UdSSR und die deutsche Frage 1941-1948
Duncker und Humblot Verlag, Berlin 2004
ISBN 9783428116744
Gebunden, 2400 Seiten, 240,00 EUR

Klappentext

Mit dieser Dokumentensammlung liegt erstmals in deutscher Sprache eine wissenschaftliche Edition maßgeblicher sowjetischer Quellen vor, die Hintergründe und Abläufe der sowjetischen Deutschlandpolitik von 1941 bis 1948 offenlegen. Die Edition ermöglicht detaillierte Einblicke in die Entwicklung der sowjetischen Kriegsziele gegenüber Deutschland, der Besatzungspolitik der UdSSR sowie ihrer Zusammenarbeit mit den westlichen Alliierten - bis zu deren Abbruch. So entsteht ein authentisches Bild der Sichtweise der UdSSR und ihres Anteils an jenem Prozess, der schließlich zur deutschen Teilung führte. Die Auswahl basiert auf den Deutschland für die Jahre 1941 bis 1949 betreffenden Akten des Archivs für Außenpolitik der Russischen Föderation (AVP RF) und umfaßt 489 Dokumente. Ein umfangreicher wissenschaftlicher Apparat bietet zusätzliche Informationen über Forschungskontroversen, weist auf weitere Quellen hin und enthält - vollständig oder in Auszügen - ebenfalls relevante Dokumente. Umfangreiche Einleitungen stellen die Quellenauswahl im Kontext der sowjetischen Deutschlandpolitik und deren Überlieferung im AVP RF thematisch zusammenhängend vor. Jeder Band kann durch biographische und geographische Verzeichnisse sowie durch ein Sachregister erschlossen werden.

Rezensionsnotiz zu Neue Zürcher Zeitung, 19.02.2005

Eine "willkommene Fundgrube" sieht Wolfgang Hauptmann in dieser deutschsprachigen Ausgabe von Akten aus dem Archiv des sowjetischen Außenministeriums über das Verhältnis der UdSSR zu Deutschland von 1941-1948. Wie Hauptmann berichtet, gelang es den Herausgebern trotz den strengen Geheimhaltungsregeln 489 Dokumente für drei Bände freizubekommen. Neben den Akten selbst biete das Werk biografische und geografische Verzeichnisse, ein Sachregister, umfangreiche wissenschaftliche Anmerkungen sowie eine "vorzügliche" Einleitung. Aufschlussreich erscheinen Hauptmann die Bände nicht nur im Blick auf das Misstrauen Moskaus gegenüber den westlichen Verbündeten während des zweiten Weltkrieges, sondern auch auf die Situation danach, als sich die Sieger mehr und mehr zerstritten. Weil die großen Handlungslinien bekannt seien, so Hauptmann, interessierten vor allem die Details. "Die ersten drei Bände bestätigen, dass man aus ihnen lernen kann, weil manche Ziele russischer Außenpolitik noch in der Gedankenwelt vergangener Epochen wurzeln."