Georg Kreisler

Ein Prophet ohne Zukunft

Roman
Cover: Ein Prophet ohne Zukunft
Verbrecher Verlag, Berlin 2011
ISBN 9783940426710
Gebunden, 315 Seiten, 24,00 EUR

Klappentext

Erwin Achler ist ein verantwortungsloser Mensch. Geboren in den letzten Kriegstagen von einer gerade erst siebzehnjährigen Frau, wächst er auf im Wien der Nachkriegszeit, der Vater ist abwesend, die Mutter berufstätig. Und Erwin lässt sich treiben nicht ohne schlechtes Gewissen. Doch sein schlechtes Gewissen hält ihn nicht davon ab, schlecht zu handeln. Er nutzt die Mitmenschen aus, betrügt Leichtgläubige, wird Zuhälter oder aber rackert sich ab als Möbelverkäufer. Er trinkt oder lebt abstinent, wie es gerade passt. Er übergibt sich glücklich dem Schicksal, denn das Leben kommt und geht. Georg Kreisler hat mit diesem, 1990 erstmals publizierten Roman, eine Geschichte geschrieben, die in scheinbar leichtem Tonfall untersucht, warum die Generation der Nachkriegszeit verloren war und sich verloren gab.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 24.12.2011

Das "mahnende Misstrauen" des kürzlich verstorbenen Chansonniers und Satirikers Georg Kreisler wird fehlen, seufzt Rezensent Jan Wiele nach der Lektüre von Kreislers Roman "Ein Prophet ohne Zukunft". Gewohnt zynisch und skeptisch erzähle Kreisler darin eine Wiener Familiengeschichte aus der Nachkriegszeit, die sich im Wesentlichen um das Leben des im Jahre 1945 geborenen Erwins drehe. Der Kritiker begleitet diesen bei seiner Suche nach dem Glück zu Huren, Betrügereien auf dem Prater und schließlich ins Gefängnis, wobei ihm beim Lesen der humorvollen Szenen und Dialoge manches Mal das Lachen im Halse stecken bleibt. Auch das im Juni 2011 von Kreisler noch einmal neu verfasste Nachwort, in welchem er einen kritischen Blick auf Europa wirft, findet der Rezensent sehr "bemerkenswert".
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