Georg Baselitz, Eric Darragon

Darstellen, was ich selber bin

Georg Baselitz im Gespräch mit Eric Darragon
Cover: Darstellen, was ich selber bin
Insel Verlag, Frankfurt am Main 2001
ISBN 9783458170617
Gebunden, 196 Seiten, 18,41 EUR

Klappentext

Mit einem Nachwort von Eric Darragon. Aus dem Französischen von Andreas Ginhold. Die sechs in diesem Band abgedruckten Gespräche zwischen Georg Baselitz und Eric Darragon fanden zwischen 1993 und 1998 statt. Zahlreiche Themen werden angesprochen: der Schaffensprozeß, Ausstellungsfragen, Lebensgeschichte und Zeitgeschichte, bildende Kunst in Deutschland und Frankreich, Baselitz' Verhältnis zu Kollegen, zu Joseph Beuys, Robert Rauschenberg und vielen anderen, die brisante Beziehung von Kunst und Revolution, Kunst und Politik, malerische Techniken, die Verwendung von Motiven (die Rolle der Mythologie in der modernen Kunst), Kunsttheorie und Ästhetik, das Visionäre der Kunst.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 30.06.2001

Obgleich der Künstler die Möglichkeit eines intellektuellen Austauschs über sein Werk verneint, geben die hier aufgezeichneten Gespräche mit dem Pariser Kunst-Professor Darragon Zeugnis vom Versuch, den Dialog herzustellen. So schreibt der Rezensent und verrät schon mal Respekt, dem bloßen Versuch gegenüber. Dass die "leitmotivisch" die Gespräche durchziehende Frage nach der kulturellen Identität des Georg Baselitz schließlich doch auf etwas Greifbares stößt (zum Beispiel "offenbart sich der Anteil der Literatur an den gedanklichen Voraussetzungen der Werke"), scheint Sylvia Schütz zu freuen. Genüsslich breitet sie aus, was Darragon seinem "spröden und kantigen" Gegenüber, das immer bemüht ist, "die Spannung eines vieldeutigen Wechselspiels von Verstehen und Missverstehen aufrecht zu erhalten", entlockt. Das kann nur eine Empfehlung sein.
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Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 11.04.2001

Man könnte meinen, denkt Barbara Basting, die Konstellation sei reizvoll. Ein französischer Professor für die Geschichte der modernen Kunst in Paris, Eric Darragon, unterhält sich mit dem deutschen Maler Georg Baselitz. Doch das Ergebnis hat die Rezensentin nicht besonders begeistert. Ausgesprochen störend findet sie im Gespräch den Professor, der auf sie in seiner "schulmeisterlichen Beflissenheit" oft "komisch hilflos" wirkt. Gelohnt hat sich die Lektüre für die Rezensentin nur, weil Baselitz auf Darragons enervierende und "mäandernde, halb devote, halb eitle, eigentümlich verbohrte Befragungstechnik" differenziert und oft ironisch antwortet. Der Maler gebe so Äußerungen zum Besten, die von Darragon zwar nicht intendiert waren, aber gerade deswegen umso origineller erscheinen und den Kenntnisreichtum des Künstlers Ausdruck verleihen, meint Basting. Und so sei dann doch noch, zwar auf Umwegen, ein durchaus fesselndes Selbstporträt des Künstlers entstanden, resümiert die Rezensentin.
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