Geoff Dyer, Myles Little (Hg.)

1 Prozent - Privilege in a Time of Global Inequality

Cover: 1 Prozent - Privilege in a Time of Global Inequality
Hatje Cantz Verlag, Ostfildern 2016
ISBN 9783775740944
Gebunden, 80 Seiten, 35,00 EUR

Klappentext

Sich einfach mal im Infinity Pool auf der Dachterrasse des 57-stöckigen Marina Bay Sands Hotels treiben lassen und das Hintergrundrauschen aus Singapurs beeindruckendem Hochhausmeer genießen. Oder nach einer ausgedehnten Ballonfahrt über Kenias Wildparks auf einer privaten Champagnerparty in Empfang genommen werden. Die aufwendigen Vergnügungen des reichsten Prozents der Erdbevölkerung stehen im extremen Gegensatz zum Leben der restlichen 99 Prozent. Die sich immer weiter öffnende Schere in Bildern zu beschreiben und nachdrücklich vor Augen zu halten, ist eine Herausforderung, der sich Nina Berman, Peter Bialobrzeski, Guillaume Bonn, Mikhael Subotzky und viele weitere Fotografen stellen. Der Band versammelt ihre Arbeiten, um der Diskrepanz der unterschiedlichen Lebensverhältnisse in krassen Kontrasten eine visuelle Evidenz zu verleihen, die ebenso faszinierend wie schockierend sein kann. Texte von Geoff Dyer, Myles Little, Joseph Stiglitz.

Rezensionsnotiz zu Die Tageszeitung, 21.05.2016

Ein Prozent der Menschheitsbevölkerung verfügt über 50 Prozent des Wohlstands - dieses Missstand sinnlich konkret werden zu lassen, ist der Anspruch dieses von Time-Magazine-Redakteur Myles Little kompilierten Bandes, so Rezensentin Brigitte Werneburg. Gerecht werde diese Zusammenstellung diesem Anspruch jedoch keineswegs, erfahren wir im weiteren: Denn zwar könne Fotografie auf Hunger und globales Elend meist ohne weiteres zugreifen - bei obszönem Reichtum allerdings stehe sie oft vor verschlossenen Türen und müsse sich ins Symbolische flüchten. So auch in diesem Fall: Wenn sich Milliardäre teuer Nasen richten lassen und Hedgefondsmanager Milliardenbeträge kassieren, wüsste die Kritikerin gerne mehr über deren konkreten Lebensalltag - stattdessen würden auch in diesem Band einmal mehr Hungerleidende und Subalterne herangezogen, um das Wohlstandsgefälle begreiflich zu machen. Und das "ist schändlich", schimpft die Kritikerin.