Gabor Steingart

Die Machtfrage

Ansichten eines Nichtwählers
Cover: Die Machtfrage
Piper Verlag, München 2009
ISBN 9783492051514
Kartoniert, 224 Seiten, 14,95 EUR

Klappentext

Die deutsche Demokratie wirkt matt und müde. Die Parteien als Träger politischer Macht sind überfordert. Was tun? Einer der wichtigsten politischen Journalisten des Landes bleibt nicht bei der Analyse stehen: Sein Buch liefert überraschende Innensichten der Macht und eine ebenso überraschende (Wahl-)Empfehlung. Steingart will Mut machen. Er wirbt für eine Erneuerung der Demokratie. Pünktlich zum 60. Geburtstag der Republik widmet sich Steingart in "Die Machtfrage" dem demokratischen System in Deutschland. Mit kühler Präzision beschreibt er die Kanzlerkandidaten und den Niedergang der Volksparteien. Sein alarmierender Befund: Die Demokratie ist erstarrt. Die Parteien sind nicht mehr repräsentativ für das Volk, das sie führen. Sie fremdeln mit der Lebenswirklichkeit, ihre Gestaltungskraft ist geschrumpft, ihr Machtwille allerdings ungebrochen. Deutschland habe sich in eine "Demokratie von oben" verwandelt, in der zunehmend "Politik ohne Volk" betrieben werde.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 06.04.2009

Gabor Steingarts Aufforderung zum Nichtwählen taugt für die verärgerte Rezensentin Monika Künzel nicht einmal als intellektuelle Provokation. Für sie ist Wahlenthaltung kein Ausdruck wohldurchdachten Protestes, sondern einfach nur von "Resignation und Desinteresse" - und für jemanden wie den Autor, dem als Spiegel-Korrespondenten die Kommentarspalten der führenden Medien offen stehen auch eher ein kleiner Verzicht. Aber auch mit Steingarts Analyse der politischen Klasse hierzulande ist sie nicht einverstanden. Das Bild, das Steingart vom politischen Führungspersonal in Deutschland zeichnet, findet sie genauso unscharf wie das von Barack Obama, der angeblich hiesige Politiker beschämen müsste. Bleibt der Rezensentin noch festzuhalten, dass die Wahlbeteiligung bisher auch ohne dezidierte Aufforderungen stetig gesunken ist.
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