Freeman J. Dyson

Die Sonne, das Genom und das Internet

Wissenschaftliche Innovationen und die Technologien der Zukunft
Cover: Die Sonne, das Genom und das Internet
S. Fischer Verlag, Frankfurt am Main 2000
ISBN 9783100153357
Gebunden, 256 Seiten, 16,36 EUR

Klappentext

Aus dem Amerikanischen von Michael Bischoff. Wie kommen neue Forschungsprogramme zustande? Welchen Stellenwert haben dabei technologische Innovationen? Welche Rolle spielen diese Innovationen für Wirtschaft und Gesellschaft? Und welche Rolle könnten oder sollten ganz bestimmte Leittechnologien im kommenden Jahrhundert spielen? Diesen Fragen geht Freeman J. Dyson in seinem Buch nach. Nicht mit einer großen Theorie im Hintergrund, sondern in der zwanglosen Form von instruktiven Beispielen aus Physik, Biologie, Astronomie und Technik. Auf diese Weise erhält der Leser auf knappem Raum ein facettenreiches Bild naturwissenschaftlicher Forschungsprogramme. Klar wird, welche wichtige Antriebsfunktion technologische Innovationen dabei spielen, wie eng Technologien, Wissenschaften und gesellschaftliche Rahmenbedingungen miteinander verzahnt sind. Doch bei aller Eigendynamik bleiben sie immer noch Instrumente, über deren sinnvollen Einsatz wir zu entscheiden haben - jenseits von Verteufelungen oder naiven Erwartungen.

Rezensionsnotiz zu Die Tageszeitung, 20.12.2000

Diese Rezension Volker Weidermanns läuft in verschiedener Hinsicht auf einen Verriss hinaus. So habe der Autor mehrfach vom Film "Der amerikanische Patient" gesprochen, ein Fehler, den zumindest das Lektorat habe bemerken müssen (neben einigen anderen Fehlern). Doch auch was den Inhalt betrifft, so diagnostiziert der Rezensent bei Dysons Zukunftsfantasien in erster Linie einen "Unsinnshimmel". Da helfen auch die "präzisen" Beschreibungen wenig, mit denen Dyson den Leser in seine Fantasien hineinzieht. Nach Weidermann werden dabei sämtliche Sinne angesprochen, wenn etwa der Autor über die Laserstartrampe für Raumfahrzeuge fabuliert und dabei ein Feuerwerk von Geräuschen, Lichtern und ähnlichem abbrennt. Doch diese Sinnesräusche stimmen den Rezensenten nicht gnädig. Mit Dysons Vorstellungen, dass um 2085 die Menschen auf andere Planeten auswandern und `reprogenetisch behandelte Kinder` mit der gleichen Selbstverständlichkeit produzieren, wie sie heute `Desktop-Publishing` betreiben, kann sich der Rezensent nicht anfreunden.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 18.11.2000

Dies, so der Rezensent Bernd Graff bedauernd, ist das eher typische Alterswerk eines Wissenschaftlers, der seine durch Sachargumente kaum untermauerte Weisheit unters Volk zu bringen sucht. So habe Dyson nun die drei titelgebenden Wissenschaften als zukunftsweisend entdeckt, vor 15 Jahren waren es noch Gentechnik, Künstliche Intelligenz und Raumfahrt. Dennoch kommt Graff zum etwas überraschenden Urteil, dass dies ein "lesenswertes" Buch sei, etwa seiner Überlegungen zum Unterschied zwischen "nachhaltiger und nicht-nachhaltiger" Forschung wegen. Leider habe Dyson sich darauf dann aber doch nicht konzentriert, sein Blick gerate wieder "ins Schweifen".
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Rezensionsnotiz zu Frankfurter Rundschau, 18.10.2000

Kurz aber eindeutig verreißt Thomas Krüger das Zukunfts-Buch des amerikanischen Physikers Freeman J. Dyson. Im "ermüdenden Stil eines Wanderpredigers" versammele der Autor mit "technokratischem Detailismus" unglaubhafte Zukunftsmodelle. Dem Rezensenten ist die Rhetorik zu "holzschnittartig", mit der Dyson auf 20 Seiten beschreibt, wie in der Dritten Welt aus der Sonne Solarenergie gewonnen werden kann und gentechnisch manipulierte Pflanzen zu paradiesischen Verhältnissen beitragen könnten. Der Rest des Buches verliere sich "im Kosmos seiner lockeren Assoziationen". Die einzige Zukunftsfrage, die sich hier dem Rezensenten aufdrängt, scheint zu sein, ob der S. Fischer Verlag noch ganz bei Trost ist.