Fred Pearce

Das Wetter von morgen

Wenn das Klima zur Bedrohung wird
Cover: Das Wetter von morgen
Antje Kunstmann Verlag, München 2007
ISBN 9783888974908
Gebunden, 336 Seiten, 19,90 EUR

Klappentext

Dass sich das Klima wandelt, ist unbestritten; selbst Politikern gehen wissenschaftliche Fakten über CO2-Ausstoß und Erderwärmung inzwischen flüssig über die Lippen. Nur keine Panik, heißt es, werden doch bereits weltweit Programme entwickelt, die den schädlichen Einfluss des Menschen begrenzen und die Natur wieder in ihr "»natürliches Gleichgewicht" bringen sollen. Doch wieviel Zeit bleibt wirklich? Die neuesten Erkenntnisse der Klimaforschung und Earth Science, die Fred Pearce in diesem Buch versammelt, sind weit beunruhigender als alles, was wir bisher zum Thema gelesen haben. Schon die Vorstellung eines graduellen Wandels ist möglicherweise grundfalsch: Die Natur kennt lineare Prozesse kaum; dagegen gibt es in der Erdgeschichte genügend Beispiele abrupter Veränderung und chaotischer Prozesse, wenn bestimmte Schwellenwerte überschritten werden. Dass die Menschheit seit der letzten Eiszeit in einem relativ stabilen, vorhersehbaren Klima gelebt hat, war eher eine Ausnahme als die Regel. Die Natur ist nicht schwach, viel schlimmer: Sie holt gerade zum Gegenschlag aus.

Rezensionsnotiz zu Die Tageszeitung, 10.10.2007

Jörg Plath wirkt in seiner Rezension von Fred Pearces Buch über den Klimawandel beeindruckt, aber auch etwas ratlos. Er lobt den britischen Wissenschaftsjournalisten für seinen plastischen Stil und bescheinigt ihm, dem in Klimafragen des öfteren vorkommenden Hang zum Katastrophischen wohltuend fern zu stehen. Pearce behandle die bekannten Phänomene wie den Treibhauseffekt und die schmelzenden Polkappen ebenso wie komplexe und nicht menschengemachte Faktoren der Klimaerwärmung. Dabei gehe er davon aus, dass sich alle Faktoren untereinander beeinflussen und gegenseitig verstärken können. Wenn der Rezensent am Ende der Lektüre ein wenig verwirrt zurück bleibt, ist das offenbar nicht der mangelnden Darstellungsfähigkeit des Autors geschuldet, sondern der Komplexität des Gegenstandes und insbesondere der verschiedenen und einander widersprechenden Theorien über den Klimawandel, die Pearce in seinem Buch zu Wort kommen lässt.

Rezensionsnotiz zu Die Zeit, 04.10.2007

Dieses Buch rüttelt aus Sicht von Rezensent Hans-Jochen Luhmann an einem Fundament bisheriger Klimapolitik, da es den bisherigen Kompromiss als bereits jenseits des von der Natur noch Tolerierbaren einstuft. Beeindruckt von der existenziellen Wucht, mit der die Darlegungen der Klimaproblematik des Wissenschaftsjournalisten Fred Pearce einhergehen, fasst die Rezensentin noch mal den Befund zusammen, dass die Erwärmungsgrenze von 2,5 Grad Celsius bereits die ultimative Marke ist, an der die natürlichen Systeme zu kippen beginnen. Zustande kommt Pearce' Ergebnis den Informationen zufolge im Wesentlichen auf der Basis von Gesprächen, die er mit führenden Klimawissenschaftlern führte, weshalb das Buch auch wissenschaftlichen Erkenntnissen vorgreife, die erst in einer Dekade amtlich wären. Aber soviel Zeit wäre nicht mehr.