MundialGebete an den Fussballgott
Droschl Verlag, Graz
2002
ISBN
9783854205920, Kartoniert, 132Seiten, 15,00
EUR
Klappentext
Fotoarbeiten von Carla Degenhardt. Wenige Autoren sind so prädestiniert, über Fußball zu sprechen, wie der Autor, dessen Pseudonym aus dem Ergebnis eines Fußballspiels Frankreich gegen Belgien entstand: Fran2:0Bel. Fußball ist, so Franzobels These, ein spermazoides Spiel, ein Großfamilienersatz und unverbindliches Gesprächsthema.
Rezensionsnotiz zu
Frankfurter Rundschau, 27.06.2002
WM 2002: Österreich hat an seiner Nichtteilnahme schwer zu beißen. Doch das hat auch sein Gutes. Denn zur Freude von Rezensent Christian Thomas hat der Österreicher Franzobel quasi als kompensierende Ersatzhandlung ein wahrlich "exzeptionelles Buch" über den Fußball, "vielleicht eines der weltbesten Fußballbücher überhaupt" geschrieben. Wie Thomas berichtet, schickt Franzobel in dieser Sammlung von Essays "Gebete an den Fußballgott". Fußballhysterie und die Anatomie des Schiedsrichters sind ebenso Thema wie Fußball als kommunikatives Handeln. Für Thomas erweist sich der "Fußballdichter" Franzobel mit seinen "Fußballgebeten" als eine österreichische "Ausnahmeerscheinung": "Einer der wenigen WM-Gewinnler, herausragend aus einem vielleicht nicht freudlosen, aber doch tief depressiven Land."
Rezensionsnotiz zu
Die Zeit, 27.06.2002
Dieser Essay über Fußball ist eine bunte Mischung aus "wild wuchernden Textgebilden von barocker Überfülle und derbem Wortwitz", erklärt Rezensent Gerald Schmickl. Eine "Legende" hat ihm dabei besonders gut gefallen hat: Franzobel erklärt, warum er Franzobel heißt. Nämlich, weil einst Frankreich gegen Belgien 2 zu 1 gewonnen hat, woraus Franz Stefan dann ein Fran2:0Bel kreierte. Das glaubt der Rezensent dem Autor zwar so wenig wie seine sonstigen "kaustischen Irrwitze", macht aber trotzdem keinen Hehl aus seiner Bewunderung für diesen Meister der "sprachlichen Spielfreude und Kombinatorik", der unbestritten eine "eigene Liga" begründet habe.