Hiltu und RagnarGuggolz Verlag, Berlin
2015
ISBN
9783945370056, Gebunden, 127Seiten, 18,00
EUR
Klappentext
Aus dem Finnischen von Reetta Karjalainen. Hiltu, die Tochter von Jussi Toivola, kommt als Dienstmädchen ins Haus der Rektorsfrau Palmerus. Die misstrauische Dame des Hauses kann sich kein zuverlässigeres Mädchen wünschen als Hiltu, und schon bald hat sie so viel Vertrauen zu ihr geschöpft, dass sie es sogar wagt, sie alleine zu lassen und eine Nacht außer Haus zu verbringen. Mit im Haushalt lebt allerdings auch der lebensdurstige Ragnar, der noch nicht ganz erwachsene Sohn des Hauses, der auf der Suche nach jugendlichen Abenteuern ist. Eine für Hiltu fatale Konstellation: Als die Rektorsfrau eine Nacht verreist ist, lädt Ragnar ein paar Freunde zu sich nach Hause, wo sie ein Zechgelage veranstalten. Hiltu ist die einzige Frau im Haus, und die verhängnisvolle Nacht nimmt ihren Lauf.
Rezensionsnotiz zu
Frankfurter Rundschau, 11.01.2016
Sylvia Staude sieht vieles unverändert, was Frans Eemil Sillanpää in seiner 1923 veröffentlichten Erzählung über ein Frauenschicksal beschreibt. Von den Belästigungen eines Dienstmädchens durch ihren Dienstherrn liest sie hier, ebenso wie vom verzweifelten Versuch einer Selbstbehauptung in autoritären Strukturen. Der Rezensentin entgeht nicht die Distanz des Autors zu seinen Figuren, aber auch seine genaue Psychologie seiner verwirrten Figuren, die sich mitunter im "Gleichgewicht der Gedankenlosigkeit" verlieren. Den Text in seiner ironisch durchzogenen Nüchternheit findet sie kongenial übertragen von Reetta Karjalainen.