Virtuos, unterhaltsam, prall wie das Leben selbst: Die "furiosen Beschreibungsexerzitien", die Frank Schulz in seinen 22 Erzählungen vorführt, versetzen Frank Schäfer in seiner ausholenden Besprechung in Begeisterung. Ob die heiklen Geschichten, als welche sie im Untertitel geführt werden, nun alle das Thema Liebe beziehungsweise Liebesverlangen durchspielen, ist in den Augen des Rezensenten zweitrangig, denn ihre "Wahrhaftigkeit" und "sprachliche Suggestionskraft" machen sie für ihn zu autarken Kunstwerken. Manche Stories nehmen Bezug auf Figuren aus vorhergehenden Romanen, als reiche der Erzähler bestimmte Details, aus dem Liebesleben des Bodo Morten etwa, nach, andere variieren anhand des Liebesmotivs Protagonisten aus dem Schulz'schen Kosmos. So oder so, formal gehört der Autor zu den Meistern der "epischen Kleinformen" (Novelle, Schnurre, Kalendergeschichte, Feuilleton etc.), inhaltlich stellt der Rezensent beispielsweise in der "Trilogie der Gewalt" eine Neuerung fest, deren "Schärfe und Unterkühltheit im Ton" irritieren.