Fotografien aus der Libyschen Wüste

Eine Expedition des Afrikaforschers Gerhard Rohlfs in den Jahren 1873/74
Cover: Fotografien aus der Libyschen Wüste
Edition Temmen, Bremen 2001
ISBN 9783861087915
Gebunden, 124 Seiten, 25,00 EUR

Klappentext

Fotografiert von Philipp Remel. Herausgegeben vom Museum Schloss Schönebeck. Mit zahlreichen Fotos sowie 1 Faksimile und 1 Karte. 1874/75 wurden Philipp Remels "Photographische Erlebnisse während der Rohlfs'schen Expedition nach der libyschen Wüste" veröffentlicht. Diese Reise begann im Winter 1873, als der Bremer Afrika-Reisende Gerhard Rohlfs zu einer dreimonatigen Expedition in die libysche Wüste aufbrach. Die vom ägyptischen Vizekönig großzügig finanzierte Forschungsreise sollte dazu beitragen, die Verbindung der ägyptischen Oasen mit der tripolitischen Oase Kufra zu erkunden. Außerdem wurden genaue Karten vom durchreisten Gebiet angefertigt, die geologischen Verhältnisse erforscht und biologische sowie ethnologische Sammlungen angelegt. dokumentierte er die Rohlfsche Wüstenreise und fertigte zahlreiche Landschaftsaufnahmen sowie ethnografische Porträts an.

Rezensionsnotiz zu Die Tageszeitung, 08.03.2002

Eine Rarität wird mit diesem nunmehr einzigen von ehemals 100 "Prachtalben" des Fotografen Philipp Remele publiziert, weiß der Rezensent Andreas Hergeth. Eine "hervorragende historische Quelle" seien die Bilder und Notizen Remeles, der mit 29 Jahren den Völkerkundler Gerhard Rohlfs auf seiner Expedition durch die libysche Wüste fotografisch begleitete und mit seinen Anmerkungen und Reisenotizen auch die Geisteshaltung jener Expeditionen des ausgehenden 19. Jahrhunderts dokumentierte: Entlaufene Sklaven werden teilnahmslos porträtiert, der einheimische Helfer in "feinster Herrenmanier" zum Schweigen gebracht, schreibt der Rezensent. In ihrer anspruchsvollen und kritischen Haltung gegenüber den Sehenswürdigkeiten des Landes ließen die europäischen Forscher auch jeden Sinn für die Situation der Einheimischen vermissen, denen es nicht um Schönheit, sondern um "das blanke Überleben" gegangen sei. So gesehen ist der Band eine "hervorragende historische Quelle", schreibt Hergeth.
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