Mariana Pineda/Sobald fünf Jahre vergehenZwei Theaterstücke
Suhrkamp Verlag, Frankfurt am Main
2002
ISBN
9783518413449, Kartoniert, 150Seiten, 19,90
EUR
Klappentext
"Mariana Pineda": Lorcas großes Frühwerk von 1925 ist seit je eine Herausforderung für Regisseure, die neben dem Kammerton die große Bühne, das "theatralische" Sujet suchen. Granada 1831: Die spanische Freiheitskämpferin und Volksheldin Mariana Pineda verschwört sich mit den Liberalen gegen die Gewaltherrschaft von Fernando VII. und verhilft ihrem Geliebten, einem Revolutionär, zur Flucht aus dem Gefängnis. Bald wird sie vom Strafrichter Pedrosa bedrängt: gerichtlich wie sexuell. Mariana stirbt als Märtyrerin...
"Sobald fünf Jahre vergehen": Lorcas "unmögliche Komödie" aus dem Herzen des Traums ist ein Spiel um Zeit, Liebe und Tod, eine erotisch-philosophische Betrachtung des Daseins - totales Theater, so wie Lorca es sich immer zum Ziel gesetzt hat. Fünf Jahre will der junge Held warten, ehe er seine Verlobte heiratet. Die geht auf eine Reise, flieht mit einem anderen, und er flüchtet in die Liebe zu einer anderen Frau. Das Spiel kehrt sich um, das Ende ist der Tod...
Rezensionsnotiz zu
Neue Zürcher Zeitung, 17.10.2002
Albrecht Buschmann bespricht einen Gedichtband und ein Buch mit zwei Theaterstücken von Lorca, die er als weitere Teile der "überfälligen" Neuübersetzung des Gesamtwerks begrüßt. Die Theaterstücke gehören zu den unbekannteren und wenig gespielten Werken Lorcas, betont der Rezensent. Bei beiden Stücken ist er von der jeweiligen Übersetzung sehr angetan. Bei "Mariana Pineda", einem Stück über die unmögliche Liebe der granadischen Freiheitskämpferin, lobt er die "einfühlsame" Übersetzung, und er findet, dass vor allem die "lyrischen Passagen" glänzend ins Deutsche übertragen wurden. Auch die Übersetzung des zweiten Theaterstücks, das dem Surrealismus verpflichtet ist, überzeugt ihn vollkommen. Buschmann findet, dass das "klassisch-elegante Sprachkleid" des Übersetzers Martin von Koppenfels den befremdlich wirkenden Dialogen gerecht wird, wobei er positiv hervorhebt, dass dieser auch die "blumige" Note mancher Stellen nicht unterdrückt.