Europäische ErinnerungsorteBand 2: Das Haus Europa
Oldenbourg Verlag, München
2012
ISBN
9783486704198, Gebunden, 700Seiten, 49,80
EUR
Klappentext
Herausgegeben von Pim den Boer, Heinz Duchhardt, Georg Kreis und Wolfgang Schmale. Die Diskussion über den Euro-Rettungsplan, die Finanzhilfen für Griechenland, Portugal und Irland, die Einführung schärferer Grenzkontrollen durch Dänemark haben einen neuen Streit über die Europäische Union entfacht. Driften die europäischen Staaten nach 60 Jahren der immer intensiveren und weiträumigeren Integration wieder auseinander? Die "Europäischen Erinnerungsorte" leisten einen Beitrag zur Standortbestimmung. Autorinnen und Autoren aus mehr als 15 Ländern folgen der Annahme, dass es eine Vielzahl von Erinnerungsorten gibt, die für Europäer aller Länder eine Bedeutung haben, die ihre Identität mit formen und die wir mitdenken, wenn wir "Europa" sagen. Erstmals werden nicht die Erinnerungsorte einer einzelnen Nation, Region oder Epoche beschrieben, sondern Konzepte, Plätze, Ereignisse, Kunstwerke, Konsumgegenstände, die gesamteuropäisch von Bedeutung sind. Geht uns der Sinn für die europäischen Gemeinsamkeiten verloren? Der zweite Band illustriert diese Faktoren anhand von Fallbeispielen wie Der Stier, Europa-Hymne, Aachener Karlspreis, Mona Lisa, Dantes Commedia divina , Goethes Faust , Beethovens IX. , Rom, Anne Frank, Frauenemanzipation, Die Alpen und das Erlebnis Berge , Auschwitz, Die U-Bahn, Das Kaffeehaus, Liberté Égalité Fraternité, Die Völkerschlacht bei Leipzig, die KSZE, Pizza und Pizzeria.
Rezensionsnotiz zu
Frankfurter Allgemeine Zeitung, 12.04.2012
Als "fünf Pfund Kulturkitt" für Europa begrüßt Rezensent Rolf-Bernhard Essig diese drei Bände zu "Europäischen Erinnerungsorten", die ihm dabei als Projekt genauso erscheinen wie der ganze Kontinent: vielstimmig, inspirierend, verwirrend, ärgerlich, klug und disparat. Insofern kann Essig kaum ein einheitliches Urteil abgeben, denn wie er nachvollziehbar darlegt, unterscheiden sich die versammelten Aufsätze in Qualität und Tendenz ganz erheblich, Kolonialismus und Sklaverei etwa werden mal schuldbewusst, mal rechthaberisch, mal polemisch verhandelt, von einigen Essays darf sich ein interessiertes Publikum angesprochen fühlen, andere würden sogar das Fachpublikum schrecken. Und wenn Essig in einem Absatz Wiederholungen oder Fehlgewichtungen moniert, preist er im nächsten die sympathische Fähigkeit der Herausgeber zur Selbstkritik. Ein unfassbarer Kontinent, ein unfassbarer Wälzer, möchte man resümieren.
Rezensionsnotiz zu
Frankfurter Allgemeine Zeitung, 12.04.2012
Als "fünf Pfund Kulturkitt" für Europa begrüßt Rezensent Rolf-Bernhard Essig diese drei Bände zu "Europäischen Erinnerungsorten", die ihm dabei als Projekt genauso erscheinen wie der ganze Kontinent: vielstimmig, inspirierend, verwirrend, ärgerlich, klug und disparat. Insofern kann Essig kaum ein einheitliches Urteil abgeben, denn wie er nachvollziehbar darlegt, unterscheiden sich die versammelten Aufsätze in Qualität und Tendenz ganz erheblich, Kolonialismus und Sklaverei etwa werden mal schuldbewusst, mal rechthaberisch, mal polemisch verhandelt, von einigen Essays darf sich ein interessiertes Publikum angesprochen fühlen, andere würden sogar das Fachpublikum schrecken. Und wenn Essig in einem Absatz Wiederholungen oder Fehlgewichtungen moniert, preist er im nächsten die sympathische Fähigkeit der Herausgeber zur Selbstkritik. Ein unfassbarer Kontinent, ein unfassbarer Wälzer, möchte man resümieren.