Ernst Troeltsch

Schriften zur Theologie und Religionsphilosophie (1888 - 1902)

Kritische Gesamtausgabe Band 1
Cover: Schriften zur Theologie und Religionsphilosophie (1888 - 1902)
Walter de Gruyter Verlag, Berlin 2010
ISBN 9783110209235
Gebunden, 880 Seiten, 259,00 EUR

Klappentext

Herausgegeben von Christian Albrecht u.a. Ernst Troeltsch (1865-1923) ist einer der bedeutendsten protestantischen Theologen des Wilhelminischen Kaiserreichs und der frühen Weimarer Republik, dessen vielfältige Werke in einer zwanzigbändigen Kritischen Gesamtausgabe, kommentiert und mit ausführlichen Einleitungen versehen, neu veröffentlicht werden. Der vorliegende Band 1 enthält 21 Texte zur Theologie und Religionsphilosophie aus den Jahren 1888 bis 1902, die bereits die ganze Bandbreite von Troeltschs theologischem Interesse zeigen: von Malerei und Theater über die Geschichte der Theologie seit der Reformation bis hin zur Auseinandersetzung mit den aufblühenden Religions- und Naturwissenschaften seiner Zeit. Aufschlussreicher Band zu Troeltschs Frühwerk Dokumentiert die große Bandbreite von Troeltschs theologischem Interesse Enthält den nahezu monographischen Aufsatz "Die Selbständigkeit der Religion".

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 17.05.2010

Eine wahre Fundgrube ist dieser als Teil der von Trutz Rendtorff und Friedrich Wilhelm Graf besorgten Gesamtausgabe erscheinende Band mit frühen Schriften des protestantischen Theologen Ernst Troeltsch für unseren Rezensenten. Eine Renaissance dieses bislang im Schatten von Max Weber stehenden Denkers sieht Hans Joas nicht nur aufgrund des gesteigerten Interesses an Religion gekommen. Packend erscheinen ihm Troeltschs mitunter polemische Aufsätze und Berichte zur Lage, Aufgabe und Entwicklung der Theologie noch heute. Troeltschs offensive Suche nach einer neuen Rechtfertigung subjektiver Glaubensgewissheit ist ihm ein Beispiel wider alle Dogmatik. Ebenso bemerkenswert findet Joas das enthaltene enthusiastische Leibniz-Porträt. Den eigentlichen Schatz des Bandes erkennt er allerdings in dem hier erstmals wieder veröffentlichten umfassenden Aufsatz "Die Selbständigkeit der Religion" von 1895. Die von Troeltsch umkreiste Frage, was Religion eigentlich meint, provoziert für den Rezensenten eine Unmenge inspirierender Gedanken, durchaus verschlungen entwickelt, mitunter unreif "zusammengerafft", doch laut Joas ein grandioser Versuch, Theologie und Religionswissenschaft nicht zu vermengen, sondern zu verknüpfen.
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