Ernst Troeltsch

Der Historismus und seine Probleme. Kritische Gesamtausgabe, Band 16

Das logische Problem der Geschichtsphilosophie
Cover: Der Historismus und seine Probleme. Kritische Gesamtausgabe, Band 16
Walter de Gruyter Verlag, Berlin 2008
ISBN 9783110163421
Gebunden, 1424 Seiten, 298,00 EUR

Klappentext

Herausgegeben von Friedrich Wilfhelm Graf. Dieses letzte große Buch Troeltschs entstand in einem komplizierten Arbeitsprozess zwischen 1915 und 1922 und gilt als der zentrale Text im geschichtsphilosophischen Diskurs der 20er Jahre. Der gefeierte Berliner Kulturphilosoph verarbeitete hier die traumatischen Erfahrungen des Ersten Weltkriegs und suchte durch sein Konzept der "europäischen Kultursynthese" ethische Potentiale europäischer Integration und die Aussöhnung der Deutschen mit der westlichen Demokratie zu fundieren. Dazu verarbeitete er weit über 1000 Titel aus dem zeitgenössischen geschichtsphilosophischen Diskurs. Diese erste kritische Edition des Textes bietet neben allen Entwicklungsstufen erstmals auch eine präzise Dokumentation der reichen Diskussionslage.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Rundschau, 09.01.2009

Die Wiedererweckung und ideengeschichtliche Aufbereitung von Ernst Troeltschs Versuch einer Summe des Historismus durch Friedrich-Wilhelm Grafs Einleitung und den kritischen Apparat zum Band von Matthias Schloßberger ist laut Thomas Meyer gar nicht hoch genug zu bewerten. Troeltschs zwischen 1916 und 1922 in diskursiver Manier entworfene, Historismus und Naturalismus einende Kultursynthese als Orientierungshilfe angesichts von Spenglers Signum des "Untergang des Abendlandes" wird dem Rezensenten hier auf ihre methodischen wie inhaltlichen Potentiale hin eröffnet. In der Auseinandersetzung mit diesem Buch erblickt Meyer die Chance, festzustellen, ob die "Müdigkeit, Geschichte denken zu wollen" überwunden ist.