Eric Corbeyran, Richard Horne

Die Verwandlung

von Franz Kafka
Cover: Die Verwandlung
Knesebeck Verlag, München 2010
ISBN 9783868732665
Gebunden, 48 Seiten, 19,95 EUR

Klappentext

Nach der Erzählung von Franz Kafka. Als Gregor Samsa eines Morgens aus unruhigen Träumen erwachte, fand er sich in seinem Bett zu einem ungeheueren Ungeziefer verwandelt... Und als er feststellt, dass es sich nicht um einen Alptraum handelt, nimmt das Schicksal seinen Lauf. Trotz seines friedfertigen und unschuldigen Lebens als Ungeziefer wird er von seiner Familie verstoßen und schließlich in den Tod getrieben. Die Verwandlung ist eine düstere Metapher auf das Wesen der Menschheit. Eric Corbeyran und Richard Horne haben diesen ebenso berühmten wie zeitlosen Klassiker der deutschen Literatur als Graphic Novel adaptiert. Die Erzählung hält sich eng an den Originaltext Kafkas, und die Zeichnungen illustrieren diese tiefbewegende Geschichte stimmungsvoll und innovativ.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 05.10.2010

Fritz Göttler hat sich zwei literarische Klassiker in Comic-Adaptionen angesehen und findet hier weit mehr als bloße Illustrierung, nämlich eine dialogische Auseinandersetzung mit der Vorlage. Es liegt in der Natur des Comics, dass er sich nicht sklavisch an den Originaltext hält, sondern notgedrungen Verkürzungen vornimmt, erklärt der Rezensent vorab. Trotz der klaren Aussage, bei Gregor Samsas entsetzlicher Entdeckung am Morgen, dass er sich in ein "Ungeziefer" verwandelt hat, handele es sich nicht um einen Traum, hat sich der Illustrator Richard Horne aber ganz einer alptraumhaften Ästhetik verschrieben. Ein Kafka "in der Optik des Dr. Caligari" und der "Tradition des kleinen, gehetzten amerikanischen films noirs", diagnostiziert Göttler, der mit dem Ergebnis sehr zufrieden wirkt.
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Rezensionsnotiz zu Frankfurter Rundschau, 07.09.2010

Ja, so geht's. So lässt sich ein literarischer Text nicht bloß illustrierend ins Bild setzen, meint unser Rezensent Christian Schlüter hoch erfreut. Eric Corbeyrans und Richard Hornes Comic-Adaption von Kafkas "Die Verwandlung" findet er herrlich eigensinnig. Selbstredend düster und sich bei allen Straffungen und Streichungen an die Vorlage haltend, erscheint ihm der Band eine ganz eigene Dynamik zu entwickeln und die berühmte kafkaeske Stimmung auf seine Art hervorzurufen: durch barocke Tableaus und gekonnte Text- und Bildarrangements nämlich.