WatschenbaumRoman
Edition Nautilus, Hamburg
2012
ISBN
9783894017620, Gebunden, 192Seiten, 19,90
EUR
Klappentext
Seinen Vater kennt Cornelius nicht, und weshalb seine Mutter eines Tages verschwunden ist, weiß er auch nicht. So verlebt er eine Nachkriegskindheit bei seinen Großeltern in der Münchner Vorstadt, zwischen Bahndamm und Schrebergartensenke, eine Kindheit, die nach Ziegelschutt, moderndem Holz und Beinwell riecht bis er von der Aufbruchstimmung der sechziger Jahre erfasst wird und der Ausbruch aus seiner kleinen Welt der Hitler- und Gartenzwergverehrenden Nachbarn möglich scheint.
Rezensionsnotiz zu
Frankfurter Allgemeine Zeitung, 20.11.2012
Die Handlung spielt zwar vor einem halben Jahrhundert in einem München, das weder leuchtet noch chic ist, sondern grau, eng und brutal und bevölkert mit Hitler-Sympathisanten, doch etwas daran scheint Beate Tröger aktuell zu finden. Möglicherweise ist es die bildungsferne Bildungsgeschichte des Helden, die der Autor erzählt, eine laut Tröger an bitteren Pointen reiche Geschichte zwischen Anpassung und Rebellion, von Egon Günther nachgebildet nicht durch historische Authentizität, sondern in den Bewusstseinsströmen der Figur. Für Tröger setzen sie sich ab von der geregelten Sprache - eine entfesselte Sprache des Aufbegehrens.