MuttermilchRoman
DuMont Verlag, Köln
2009
ISBN
9783832180232, Gebunden, 320Seiten, 19,95
EUR
Klappentext
Aus dem Englischen von Dirk van Gunsteren. Dieses Porträt einer Familie verhalf Edward St Aubyn zum internationalen Durchbruch. Patrick ist ein von Versagensängsten und Existenznöten getriebener Familienvater, dessen Frau Mary zu allem Überfluss auch noch den Sex aufgegeben hat. Mary geht ganz in ihrer Mutterrolle auf und wird beinahe aufgefressen von der Sorge um die Kinder. Aber erst als Patricks eigene schreckliche Mutter sich entschließt, das Zuhause der Familie ihrem New-Age-Guru zu vermachen, zerreißt das Netz der falschen Hoffnungen endgültig. Kinder, Ehe, Ehebruch und Sterbehilfe - es sind die großen Themen, die St. Aubyn seziert. Kein Zweifel: Für den, der von dieser Muttermilch getrunken hat, bekommt der Begriff "postnatale Depression" eine ganz neue Bedeutung...
Rezensionsnotiz zu
Frankfurter Allgemeine Zeitung, 10.10.2009
Ausführlich rekapituliert der Rezensent Markus Gasser die Entstehungsumstände jener autobiografischen Trilogie - "Schöne Verhältnisse", "Schlechte Neuigkeiten" und "Nette Aussichten" lauten die Titel der einzelnen Romane -, die Edward St Aubyn berühmt gemacht haben: Geld wie Heu, langjähriger Missbrauch durch den Vater, exzessiver und globaler Drogenkonsum. Davon hat St Aubyn, geschult an James, Proust, Nabokov berichtet. Was nun folgt, ist, so Gasser, die "diamantene Coda". Des Autors Alter Ego Patrick Melrose ist nunmehr selbst zweifacher Vater und weiß sehr genau zu berichten, warum es besser wäre, es nicht zu sein. Von der Mutter wird er enterbt, das Anwesen in Südfrankreich überlässt sie lieber einem gewissenlosen New-Age-Guru. Der bekommt sein Fett weg, mit dem Alkoholismus seines Helden geht der Autor aber auch nicht schonungsvoll um, so der Rezensent. Herausgekommen ist so ein "Wunder an Stil, Komik und Esprit" - und der Rezensent freut sich bereits auf St Aubyns nächsten Roman.