Privat war gesternWie Medien und Internet unsere Werte zerstören
Ullstein Verlag, Berlin
2011
ISBN
9783550088629, Gebunden, 246Seiten, 19,99
EUR
Klappentext
Medien und Internet präsentieren intimste Details aus dem Leben von Prominenten und Normalbürgern. Unsere Privatsphäre wird zerstört, und wir sehen tatenlos zu. Menschen ziehen sich vor der Kamera aus, lassen sich im Kreißsaal oder bei der Schönheits-OP filmen und prügeln sich live im Fernsehen mit ihren Nachbarn. Jugendliche offenbaren der Weltöffentlichkeit via Facebook und Co. ihre Sexvorlieben. Vom Politiker bis zum C-Prominenten wird die Boulevardpresse gerne für Homestories benutzt. Gleichzeitig werden viele andere Prominente von den Medien gejagt und zerbrechen oft daran. Der Schutz der Persönlichkeit und der Privatsphäre zählt auf einmal nichts mehr.
Rezensionsnotiz zu
Neue Zürcher Zeitung, 21.02.2012
Weniger die große Theorie als einzelne Fälle scheint das Buch der beiden Autoren und Medienjuristen Christian Schertz und Dominik Höch in den Blick zu nehmen. Rolf Hürzeler berichtet über die Causa Kachelmann und wie die Autoren die Staatsanwaltschaft Mannheim für ihren Umgang mit den Persönlichkeitsrechten des Wetterfrosches kritisieren. Guttenberg kommt ebenfalls vor und der Medienkanzler Schröder, mit dem der Verlust des Privaten laut Autorenteam überhaupt erst begonnen hat. Dass diese Medaille allerdings zwei Seiten hat, erfährt Hürzeler auch (und bedauert entsprechend, dass die Causa Wulff nicht mehr ins Buch fand). Der Ruf der Autoren nach mehr Sensibilität und Eigenverantwortung des Einzelnen beim Umgang mit den Medien scheint ihm darum ein wenig zu zaghaft.