Dirk Heißerer (Hg.)

Thomas Manns 'Villino' am Starnberger See 1919-1923

Cover: Thomas Manns 'Villino' am Starnberger See 1919-1923
Peter Kirchheim Verlag, München 2001
ISBN 9783874100892
Gebunden, 271 Seiten, 24,80 EUR

Klappentext

Mit 65 Abbildungen. Thomas Mann (1875-1955) verbrachte in den Jahren 1919-1923 wesentliche Zeiten in seinem "Villino" in Feldafing am Starnberger See. In 14 Aufenthalten, die ihm für die Arbeit am "Zauberberg" und seine Beendigung die nötige Ruhe brachten. In diesem Buch: Entdeckung auf Kasernengelände, Geschichte des Hauses, seine Rolle als entscheidender "Schreibort" Thomas Manns für den Roman "Zauberberg" (1924). Erstveröffentlichung der Briefe von 1901 bis 1941 an den Verleger des Phantasus Verlages und Kunsthistoriker Georg Martin Richter. Die Verbindung Thomas Mann/G. M. Richter bestand bis zu dessen Tod. Sie war - von der Forschung unbeachtet - intensiv genug, dass sie gegenseitig die Taufpaten bei Michael (Bibi) Mann und Irmingard (Gigi) Richter machten.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 20.09.2002

Zwischen 1919 und 1923 zog sich Thomas Mann immer wieder in sein "Villino", ein Landhaus in Feldafing am Starnberger See, zurück, um sich dort, fern vom familiären Trubel seines Münchner Anwesens, dem Schreiben zu widmen. In künstlerischer Ruhe entstanden dort große Teile des "Zauberbergs" und der Essays, in denen sich seine Wendung vom "polemisierenden Antidemokraten" zum "politischen Verantwortungsethiker" zeigt. Einen "geradezu magischer Ort der Wandlung vom alten zum neuen Thomas Mann" nennt Dirk Heißerer in seinem Buch deshalb das "Villino", berichtet Wolfgang Schneider. Daneben erzählt Heißerers Buch laut Schneider die Geschichte der übersehenen vierzigjährigen Freundschaft Manns mit dem Kunsthistoriker, Kunsthändler und Verleger Georg Martin Richter (1875-1942), die im gemeinsamen Erwerb des Landhauses ihren Höhepunkt fand. Die hier erstmals veröffentlichten 65 Briefe und Postkarten, die Mann an Richter schrieb, hat Heißerer mit längeren Passagen aus den Tagebüchern Thomas Manns, die den Freund und die "Villino"-Aufenthalte betreffen, zu einer Collage montiert, erläutert Schneider. Dadurch gelingt es, lobt Schneider, "insbesondere die bis heute kontrovers diskutierten Jahre der politischen ?Wandlung' nach 1918 aus ungewohnter und sehr anschaulicher Perspektive darzustellen."
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Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 11.01.2002

Sommerfrische für Thomas Mann, später Eliteschule der NSDAP, DP-Lager, Bundeswehrbesitz, heute Dauerausstellung "Der Zauberberg in Feldafing" und "erstes literarisches Museum auf Militärgelände" - für die Rezensentin Mona Clerico verbinden sich im "Schicksal" des von Thomas Mann als "Villino" bezeichneten Sommerhauses "Hochkultur und Zeitgeschichte Deutschlands". Clerico hält sich bei der Beschreibung des Buchs mit Bewertungen zurück, ihrer Ansicht nach hat der Autor Manns Aufenthalte in dem Feldafinger Haus, seine Briefen mit dem Hausbesitzer, dem Kunsthändler Georg Martin Richter, und die weiteren Hausgeschichte schlicht "dokumentiert".
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