Es will Abend werdenAufzeichnungen aus einem Augustinum
Kösel Verlag, München
2016
ISBN
9783466371815, Gebunden, 208Seiten, 19,99
EUR
Klappentext
2006 zieht Dieter Lattmann mit seiner Frau aus ihrem Haus in Schwabing in eine Wohnung der Augustinum-Seniorenresidenz in München-Nord: Mit 85 Jahren, als er "einen Zentnersack nicht mehr heben und den Efeu an der Garage nicht mehr schneiden konnte", sei es an der Zeit gewesen. Die Eingewöhnung, die Begegnungen mit anderen Bewohnern und das Erleben des hohen Alters wie des Sterbens beschreibt er in diesem Buch offen und sehr persönlich. Es sind philosophische, menschenfreundliche Betrachtungen, die Mut machen, im Alter den Schritt in ein neues Zuhause zu wagen.
Rezensionsnotiz zu
Frankfurter Allgemeine Zeitung, 23.11.2016
Rezensent Konrad Franke hat Sympathien für die "grundanständige" Art zu leben, wie sie der SPD-Mann und Gründungsvorsitzender des deutschen Schriftstellerverbands Dieter Lattmann im Alter zelebriert. Aber sie nervt ihn auch als reichlich gestrig, wenn der Autor sein Dasein zwischen Lesezirkeln und Patience-Abenden im Wohnstift Augustinum gegen das Leben außerhalb verteidigt. Auch, weil der Autor in seinem "Lebensabschnittsbericht" aus einer der letzten protestantisch-bürgerlichen Bastionen weder über die Kosten spricht, und die "kriminellen Machenschaften von Geschäftspartnern des Augustinums" nur am Rande erwähnt. Alles tadellos im Stift für Lattmann, so sehr, dass er sich selbst auf Reisen ins Stiftsidyll zurücksehnt. "Gestrig" wirkt das auf Franke.