Christoph Bausum (Hg.)

Die Welt im Jahr 2035

Gesehen von der CIA und dem National Intelligence Council
Cover: Die Welt im Jahr 2035
C.H. Beck Verlag, München 2017
ISBN 9783406714467
Broschiert, 318 Seiten, 14,95 EUR

Klappentext

Aus dem Amerikanischen von Christoph Bausum, Enrico Heinemann und Karin Schuler. Die Reichen altern, die Mittelschichten erodieren, die Bürger reagieren immer gereizter auf die zunehmende Ungleichheit und fragen sich, was sie von ihren Regierungen überhaupt noch erwarten können, religiöse Ideologien und der Populismus setzen ihren Vormarsch fort, die Konflikte, auch solche zwischen Staaten, werden diffuser und disruptiver, Terrorismus und Cyberattacken lassen die um sich greifende Nervosität zusätzlich anwachsen, Regieren wird immer schwieriger.
So sieht die Welt der nächsten zwanzig Jahre aus, sagt dieser Zukunftsreport, den der CIA und der US-amerikanische National Intelligence Council (NIC) erstellt haben. Über 250 unabhängige Spezialisten weltweit, darunter Ökonomen, Strategen und Geheimdienstler, haben daran mitgewirkt.

Rezensionsnotiz zu Neue Zürcher Zeitung, 17.05.2018

Rezensent Eckard Jesse ist wenig überrascht von den Expertenmeinungen zur näheren Zukunft, die dieser Band unter Federführung der CIA versammelt. Dass die Zukunft nicht nur Chancen, sondern auch Gefahren bereithält, dass die Reichen älter werden, die Armen nicht, und Populismus, religiöse Einflüsse und das Konfliktrisiko zunehmen, wundert ihn nicht. Die Feststellung, zwischen den genannten Herausforderungen bestehe eine Wechselwirkung, haut Jesse auch nicht um. Verblüfft zeigt Jesse sich hingegen davon, dass die Digitalisierung und ihre Folgen im Band kaum vorkommen und dass man ansonsten offenbar munter die Gegenwart in die Zukunft projiziert, "um auf der sicheren Seite zu sein".

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 12.01.2018

Herfried Münkler liest die Zukunftsprognosen der National Intelligence Council mit Sorgenfalten. Rosig ist das nicht, was die Wissenschaftler des NIC an globalen Trends für die kommenden zwei Jahrzehnte ausmachen, meint er, und mit der Agenda der Trump-Administration hat es schon gleich gar nichts zu tun. Die fünf Megatrends, auf die Regierungen laut Aussage der Beiträger weltweit demnächst reagieren müssen, darunter das kollektive Altern der Bevölkerung reicher nördlicher Staaten, die Vergrößerung der Kluft zwischen Arm und Reich sowie die Verlagerung der Wirtschaft nach Südostasien, macht Münkler klar: Es wird die Mittelschicht sein, die bestehende Ordnungen umstürzen wird, Religionen werden den Staaten als Dienstleister Konkurrenz machen, und Konflikte und Kriege werden zunehmen.
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Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 10.10.2017

Der Philosoph und Umweltschützer Felix Ekardt attestiert dieser Langzeitprojektion zu Beginn seiner Kritik durchaus erkenntnisfördernden Charakter. Besonders unterstreicht er, dass die Autoren dieses präsidialen Thinktanks klar machen, wie sehr sich bestimmte Megatrends wie Klimawandel, Migration und Sicherheitsprobleme gegenseitig durchdringen. Dann aber kritisiert der Rezsensent doch, dass die Methodik der Untersuchungen so wenig offengelegt wird, dass ein permanentes Wirtschaftwachstum vorausgesetzt wird, dass Probleme wie der Ölhunger des Westens, der den Terrorismus anfeure, oder der Wegfall von Arbeitsplätzen durch die Digitalisierung nicht thematisiert würden. Anregend also, aber nicht genug ausgeführt.
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