Die erschöpfte GlobalisierungZwischen transatlantischer Orientierung und chinesischem Weg
Springer Verlag, Heidelberg
2018
ISBN
9783658200701, Kartoniert, 423Seiten, 19,99
EUR
KlappentextVon Michael Hüther, Matthias Diermeier und Harry Goercke. Vielfältig sind die Krisenzeichen unserer Zeit. Der gesellschaftliche Zusammenhalt schwindet, die politischen Strukturen erodieren und die wirtschaftlichen Verhältnisse überzeugen nicht mehr. Von einer Tendenzwende wird angesichts der Neuerungen, Enttäuschungen, Unbestimmtheiten, Führungsverluste, Konflikte durch zunehmende globale Vernetzungen und der scheinbar abnehmenden politischen Gestaltungskraft gesprochen. Nach dem Fall des Eisernen Vorhangs 1989 war die Globalisierung mit großer Hoffnung auf weltweite Wohlstandsmehrung und politische Modernisierung durchgestartet. Heute wirkt sie erschöpft: die Anzahl dynamischer Volkswirtschaften stagniert, viele Entwicklungsländer bleiben zurück und Industrieländer erleben eine Renaissance des Protektionismus.
Rezensionsnotiz zu
Neue Zürcher Zeitung, 28.03.2019
Rezensent Detmar Doering hält das Buch von Michael Hüther, Matthias Diermeier und Henry Goecke für eine Pflichtlektüre für alle Globalisierungsbefürworter aus dem liberalen Lager. Die Unvoreingenommenheit der Problemanalyse in Sachen Globalisierungserschöpfung gehört für ihn zu den Stärken des Bandes. Eher schwach und abstrakt dagegen findet er die Lösungsvorschläge der Autoren im Kampf gegen Protektionismus und Nationalismus. Wie es zu diesen Phänomenen kommen konnte, erläutern die Autoren ihm derart, dass Doering eine düstere und vor allem nachhaltige Zeitenwende erkennt, in deren Folge etwa China Autoritarismus und wirtschaftlichen Erfolg verbinden kann und der Globalisierung die bindende Vision verlorengeht.
Rezensionsnotiz zu
Süddeutsche Zeitung, 04.02.2019
Lesenswert, aber nicht leicht zu lesen findet Nikolaus Piper das Buch der Forscher vom Kölner Institut der deutschen Wirtschaft, Michael Hüther, Matthias Diermeier und Henry Goecke. Wie die Autoren die dunkle Seite der Globalisierung analysieren, Parallelen zur ersten Globalisierung im späten 19. Jahrhundert ziehen und damit den historischen Kontext herstellen, scheint Piper das Buch von vergleichbaren Publikationen zu unterscheiden. Dass mangelnde Inklusion in Endzeitstimmung mündet und wie eine dritte, integrative Globalisierung aussehen könnte, vermögen die Autoren dem Rezensenten nachvollziehbar darzustellen.