Die britische Gesellschaft zwischen Offenheit und Abgrenzung: Einwanderung und Integration vom 18. bis zum 20. JahrhundertPhilo Verlag, Berlin
2001
ISBN
9783825702397, Broschiert, 170Seiten, 20,50
EUR
Klappentext
Herausgegeben von Karen Schönwälder und Imke Sturm-Martin. Großbritannien gilt als ein Land, dessen Verhältnis zu Fremden und Einwanderern von Toleranz und Aufnahmebereitschaft geprägt war. Besteht dieser Ruf zu Recht? Für den Zeitraum vom 18. Jahrhundert bis zur Gegenwart wird das Spannungsfeld von Abgrenzung und Offenheit ausgeleuchtet und dargelegt, wie Staat und Gesellschaft auf die Ankunft von Pfälzer Bauern, Revolutionären von 1848, irischen Bauarbeitern oder Arbeitsmigranten aus Jamaika reagierten.
Rezensionsnotiz zu
Süddeutsche Zeitung, 05.01.2002
Wie großzügig verfuhren die Briten mit den Einwanderern? Dieser Frage geht der von Karin Huhn mit verhaltenem Zuspruch bedachte Sammelband nach, der im wesentlichen das Ergebnis einer Tagung des Arbeitskreises Deutsche England-Forschung darstellt. Huhn schätzt vor allem die Variationsbreite der gegebenen Antworten, die für sie auch aktuelle Forschungskontroversen reflektieren. Ausdrücklich allerdings vermisst sie den im Titel angesprochenen gesellschaftlichen Umgang mit dem Thema. Dass die Einwanderer "als Handlungssubjekte" gleichfalls kaum berücksichtigt werden und beispielsweise ein Beitrag zum 18. Jahrhundert den Zusammenhang zwischen der Wahrung britischer Interessen und einer davon unabhängigen Offenheit gegenüber Zuwanderern nicht auslotet, hält sie für einen weitere Mängel des Unternehmens. Dennoch: Einen guten (freilich kaum zusammenhängenden) Überblick über die Geschichte der Einwanderung in Großbritannien und eine Möglichkeit den im offiziellen Geschichtsbild vernachlässigten Migranten Anerkennung zu verschaffen, sieht Huhn in dem Buch allemal.