Wirtschaftskriminalität im GeschäftslebenEine empirische Untersuchung formeller und informeller Handlungsstrategien von Unternehmen am Beispiel Deutschlands
Nomos Verlag, Baden-Baden
2010
ISBN
9783832952785, Paperback, 258Seiten, 39,00
EUR
Klappentext
Die kriminalsoziologische Untersuchung nimmt die Welt der privaten Kontrolle von Wirtschaftskriminalität im Geschäftsleben in Deutschland in den Blick. Leitend sind Fragen der Inklusion und Exklusion von sowohl privaten externen (Wirtschaftsdetekteien, forensische Berater) als auch staatlichen Akteuren (Polizei, StA) in interne Handlungsentscheidungen von Unternehmen in ihrer Reaktion auf Wirtschaftskriminalität. Eine Analyse von qualitativen Interviews ergänzt mit quantitativen Befragungsdaten erstellt eine Wissensbasis über die Gründe der Wahl bestimmter Reaktionsstrategien und betrachtet mit ausführlichen Praxisbeispielen individuelle wie auch unternehmensbezogene Entscheidungen für und gegen eine Intervention gegen Wirtschaftskriminalität. Am Beispiel von Deutschland werden so (arbeitsteilige) Ausdifferenzierungen zu privatem Policing rekonstruiert. Das dabei entstandene Bild wird im Kontext aktueller Forschungsergebnisse sowie wissenschaftlicher Debatten rund um Corporate Governance, der Verantwortung von Unternehmen und der Privatisierung von Sicherheit diskutiert.
Rezensionsnotiz zu
Frankfurter Allgemeine Zeitung, 01.09.2010
Die Wissenschaftsprosa in Diana Zieglers Dissertation über Wirtschaftskriminalität liegt Milos Vec schwer im Magen. Dennoch schafft er es in den Hauptteil von Zieglers Untersuchung empirisch gewonnener Daten (Interviews, Unternehmens-Verhaltensrichtlinien, Telefonbefragung). Hier lernt er dank Zieglers differenzierter Analyse Interventionsmöglichkeiten und Reaktionsstrategien für von Wirtschaftskriminalität betroffene Unternehmen kennen und weiß am Ende, welche Rolle staatliche und private Akteure (Whistleblower), aber auch die Angst vor der Offenlegung krimineller Geschäftspraktiken zuweilen spielen.