Detlef Bluhm (Hg.)

Bücherdämmerung

Über die Zukunft der Buchkultur
Cover: Bücherdämmerung
Lambert Schneider Verlag, Darmstadt 2014
ISBN 9783650400031
Kartoniert, 160 Seiten, 19,95 EUR

Klappentext

Mit Beiträgen von Beiträge von Katja Splichal, Elisabeth Ruge, Thomas Macho, Volker Oppmann und anderen. Ob die vor uns liegende Bücherdämmerung als Morgen- oder Abenddämmerung zu bewerten sein wird, entscheidet sich in allernächster Zeit. Fest steht schon heute, dass die Digitalisierung einschneidende Veränderungen für die Verlagsbranche und den gesamten Buchmarkt mit sich bringen wird. Und die Umwälzungen treffen die Leser nicht minder. Neun Autorinnen und Autoren, allesamt ausgewiesene Experten auf ihrem Gebiet, wagen in diesem Band ohne Untergangsstimmung einen Blick auf die tiefgreifenden Veränderungen, denen sich die Buchbranche in Zukunft stellen muss: Wird die Digitalisierung das Schreiben verändern? Wie sehen die sozialen Netzwerke von morgen aus? Mit welchen technischen Entwicklungen ist in den nächsten Jahren zu rechnen? Stirbt das gedruckte Buch gar aus?

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Rundschau, 24.10.2014

Selfpublishing wird zu unrecht unterschätzt und abschätzig beäugt, so eine der Thesen aus Detlef Bluhms "Bücherdämmerung", für den der Herausgeber Autoren wie Dietmar Dath, Thomas Macho und Elisabeth Ruge gewinnen konnte, berichtet Arno Widmann. Im Buch finden sich viele Zahlen, verrät der Rezensent: siebzigtausend Autoren haben seit dem Start des Kindl Direct Publishing Programms Bücher im Selbstverlag veröffentlicht, vier Prozent davon verdienen auf diese Weise mehr als zweitausend Euro monatlich, gleichzeitig werden erstmals weniger als fünfzig Prozent aller Bücher in Buchhandlungen verkauft, fasst Widmann zusammen. Wer vor diesen Tendenzen die Augen verschließt, weil er zu sehr auf die Gewohnheit der Menschen vertraut, auf Papier zu lesen, begeht einen ähnlichen Fehler wie einst der venezianische Buchhändler Vespasiano da Bisticci, der sich einige Jahre nach der Erfindung des Buchdrucks noch rühmte, Bibliotheken nur mit Handschriften auszustatten, weil gedruckte Bücher beschämend seien, so der Rezensent.

Rezensionsnotiz zu Die Tageszeitung, 11.08.2014

Es lebe die handgemachte Bibliothek, ruft Jörg Sundermeier in Gegensatz zu allen Unkenrufen des Buchhandels. Woher der Optimismus? Aus dem von Detlef Bluhm herausgegebenen Sammelband, in dem unter anderen Katja Spichal, Elisabeth Ruge, Thomas Macho und Dietmar Dath laut Rezensent klarstellen, dass das Kulturgut Buch noch lange nicht am Ende ist, sondern mit den Onlinemöglichkeiten neue Wege beschreiten kann. Alles in allem hat sich Sundermeier mit dieser Lektüre eine Menge solides Hintergrundwissen angeeignet, um bei aktuellen Debatten mitreden zu können, ausgestattet mit Zahlen aus dem Buchhandel und Fakten, etwa zum Google-Imperium und seinem System aus Contentproduktion und - vermarktung und zu Amazon, aber auch zu den Fehlern der Verlagen.