Die tote StundeKriminalroman
Heyne Verlag, München
2016
ISBN
9783453434929, Kartoniert, 448Seiten, 9,99
EUR
Klappentext
Aus dem Englischen von Heike Schlatterer. Als die Journalistin Paddy Meehan einer häuslichen Auseinandersetzung nachgeht, öffnet ihr ein gut gekleideter Mann. Er versichert, dass alles in Ordnung sei. Bevor er die Tür wieder schließt, steckt er Paddy Geld zu. Tatsächlich wurde die Frau gefoltert und starb noch in dieser Nacht. Paddy bleiben nur wenige Tage, um die Wahrheit herauszufinden, bevor die Zeitung von der Bestechung erfährt und die Polizei die Ermittlungen aus ganz eigenen Gründen einstellt. Einzig Paddy lässt der düstere und grausame Fall nicht los, dessen Aufklärung einen Karrieresprung für sie bedeuten könnte - oder aber ihren Tod.
Rezensionsnotiz zu
Frankfurter Allgemeine Zeitung, 18.07.2016
Beeindruckt und ein bisschen zu ausführlich erzählt Rose-Maria Gropp diesen Krimi nach, der ihr einen düsteren Einblick in das Glasgow und Schottland der frühen Thatcher-Ära liefert. Die sozialen Beziehungen zerbrechen angesichts der kollabierenden Wirtschaft, es herrscht Machismo, sowohl in der schottischen Polizei auch bei der Scottish Daily News, in der die Protagonistin als Polizeireporterin arbeitet. Einen besseren Ort, um die Abgründe dieser Zeit zu erforschen, gibt es nicht, betont Gropp, die viel Sympathie für die eigenwillige, übergewichtige, mutige Heldin aufbringt. Es handelt sich übrigens um Teil zwei einer Trilogie. Auch die beiden anderen Bände liegen vor und werden von Gropp wärmstens empfohlen.
Rezensionsnotiz zu
Frankfurter Rundschau, 16.06.2016
Wichtiger als die aus bekannten Krimi-Komponenten konstruierte Handlung von Denise Minas' Kriminalroman "Die tote Stunde" erscheinen der Rezensentin Sylvia Staude die präzisen sowie "atmosphärisch dichten Gesellschaftsbilder", die die Autorin aufruft. Ihre junge Romanheldin, eine taffe Polizeireporterin, wie wir lesen, muss nicht nur einen Fall aufklären, um ihren Job kämpfen und Mutter und Schwester mit ihrem knappen Einkommen durchbringen, sie ist auch gezwungen, sich in einer von Männern dominierten Branche zu behaupten. Wobei ihre Schlagfertigkeit sie oft genug in Bedrängnis bringt, am Ende aber - zur Zufriedenheit der Rezensentin - weiter bringt.