David Grossman

Diesen Krieg kann keiner gewinnen

Chronik eines angekündigten Friedens
Cover: Diesen Krieg kann keiner gewinnen
Carl Hanser Verlag, München 2003
ISBN 9783446203747
Gebunden, 200 Seiten, 17,90 EUR

Klappentext

Aus dem Hebräischen von Vera Loos und Naomi Nir-Bleimling. David Grossman hat den israelisch-palästinensischen Konflikt seit Jahren mit kritischen Kommentaren begleitet. Seine persönliche Chronik der politischen Ereignisse seit dem Osloer Abkommen gibt einen Überblick über die Situation, zeigt die Argumente der Palästinenser und Israelis und liefert zugleich einen Einblick in das alltägliche Leben der Menschen unter dem Einfluss des Terrors.

Rezensionsnotiz zu Neue Zürcher Zeitung, 19.05.2004

Dieser Band mit 33 Essays zum Konflikt zwischen Israel und Palästina, die zu verschiedenen Anlässen entstanden sind und zum größten Teil bereits in israelischen Tageszeitungen publiziert wurden, hat Carsten Hueck beeindruckt. In der Summe ergeben die Aufsätze eine "Chronologie" des Konfliktes seit 1993, stellt der Rezensent fest, der darin eine Mischung aus "Analyse, Kommentar" und "persönlichem Journal" erkennt. Ihm imponiert die "direkte, klare Sprache", mit der David Grossman seine Erfahrungen beschreibt und er betont, dass es bei dem Autor kein "Drumherumreden" gibt. Hueck schätzt den Autor gleichermaßen als "politischen Beobachter" sowie als "versierten Psychologen" und er stellt angetan fest, dass er in seinen Essays auf den "Dialog" zwischen Israelis und Palästinensern setzt. Doch auch wenn der Autor in den Texten der Hoffnung Ausdruck verleiht, irgendwann einmal mögen die Auseinandersetzungen an "Sprengkraft" verlieren, so dokumentiere der Band insgesamt doch Grossmans "bedrückende Zerrissenheit".

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Rundschau, 17.02.2004

Als ausgesprochen heilsames Mittel gegen jede Art von eingefahrenen Sichtweisen würdigt Rezensent Carsten Hueck diesen Band zum Nahost-Konflikt von David Grossmann. Den Autor stellt uns der Rezensent als "klarsichtigen Moralisten" vor, der immer wieder versucht habe, Israelis und Palästinenser zu entpolarisieren, zuletzt als wortkräftiger Unterstützer der so genannten Genfer Initiative. Der Band versammelt Grossmanns journalistische Arbeiten der vergangenen zehn Jahren, angefangen beim Osloer Abkommen, über die Ermordung Yitzhak Rabins bis zu Ariel Sharons Wahlsieg und der zweiten Intifada. Grossmanns Reportagen und Kommentare kennzeichnet in Huecks Augen, dass sie zwar "Schmerz und Enttäuschung" entsprungen sind, dabei jedoch "scharf formuliert, emotional, doch unsentimental" daherkommen; und immer sieht Hueck sie "vom Glauben an die Veränderbarkeit der Verhältnisse" getragen.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 03.12.2003

Der Rezensent mit dem Kürzel "WGL" ist beeindruckt von dieser Aufsatzsammlung des israelischen Schriftstellers David Grossmann, von jeher ein Beobachter und Unterstützer des Friedensprozesses im Nahen Osten. Das veröffentlichte Material umfasst den Zeitraum der letzten 10 Jahre und biete politische Analysen ebenso wie persönliche Sichtweisen auf diese "Geschichte einer einzigen Desillusionierung", die sehr viel menschliches Leid produziert hat. Obwohl Grosmann "viel lieber, so sagt er gleich zu Beginn, Romane und Erzählungen" schreibt, ist der Rezensent beeindruckt vom Ergebnis seiner Auseinandersetzung mit dem gescheiterten Friedensprozess.
Lesen Sie die Rezension bei buecher.de

Rezensionsnotiz zu Die Zeit, 27.11.2003

Von den hier versammelten vierzig kritischen Kommentaren zum israelisch-palästinensischen Konflikt aus den letzten zehn Jahren des "prominenten" israelischen Autors David Grossman ist die Rezensentin Gisela Dachs tief beeindruckt. Da die Artikel und "Momentaufnahmen" in ihrer ursprünglichen Gestalt belassen wurden, obwohl sich manche Analyse und Einschätzung rückwirkend als falsch herausgestellt habe, sei eine "deprimierende Chronik der vergangenen zehn Jahre" herausgekommen, die "so verheißungsvoll begannen und so kläglich in Gewalt endeten". Immer deutlicher wird die "wachsende Enttäuschung" des Autors, der dennoch nicht die Hoffnung auf eine friedliche Lösung aufgegeben hat, schreibt die Rezensentin.