Der große rote SohnKiepenheuer und Witsch Verlag, Köln
2017
ISBN
9783462048216, Kartoniert, 112Seiten, 7,99
EUR
Klappentext
Aus dem Amerikanischen von Ulrich Blumenbach. Jedes Jahr findet im Caesars Palace in Las Vegas die Verleihung der Adult Video News Awards statt, der Oscars der Pornoindustrie. Im Auftrag der Zeitschrift Premiere besucht David Foster Wallace 1998 die Preisverleihung sowie die zugehörige Pornomesse und lässt sich dort von Branchenjournalisten mit so schönen Namen wie Dick Filth die subtilen Hierarchien, erbittertsten Branchenfehden und wildesten Gerüchte dieser ziemlich flamboyanten Parallelkultur näherbringen. Er schreibt über geklaute Trophäen, größenwahnsinnige Regisseure, naturschöne Darstellerinnen, wahre Klischees und das Pornobusiness als gänzlich ironiefreie Zone.
Brillant beobachtet und sehr, sehr lustig - David Foster Wallace at his best!
Rezensionsnotiz zu
Süddeutsche Zeitung, 16.01.2017
Jens-Christian Rabe sucht und findet die Gründe, warum eine Reportage über die Pornoindustrie aus dem Jahr 1998 von David Foster Wallace wiederveröffentlicht wird. Neben dem Starpotenzial eines echten Wallace gibt der Text laut Rabe zeitlose Einblicke in die Branche. Die genaue Beobachtungsgabe und die sprachliche Lakonie des Autors machen seine Erlebnisse und Reflexionen rund um die "Adult Video News Awards" für Rabe zum unterhaltsamen Kern des Buches. Menschenverachtende Produzenten und Darsteller kommen zu Wort und ein Polizist mit einer echten Leidenschaft für das Authentische im Porno, dem Wallace laut Rezensent mit großem Ernst begegnet. Alles ganz fabelhaft und grotesk, nicht zuletzt auch dank der berühmt-berüchtigten Fußnoten des Autors, meint Rabe.