Ewig deinRoman
Deuticke Verlag, Wien
2012
ISBN
9783552061811, Gebunden, 208Seiten, 17,90
EUR
Klappentext
Im Supermarkt lernt Judith, Mitte dreißig und Single, Hannes kennen. Kurz darauf taucht er in dem edlen kleinen Lampengeschäft auf, das Judith, unterstützt von ihrem Lehrmädchen Bianca, führt. Hannes, Architekt, ledig und in den besten Jahren, ist nicht nur der Traum aller Schwiegermütter - auch Judiths Freunde sind restlos begeistert. Am Anfang empfindet Judith die Liebe, die er ihr entgegenbringt, als Genuss. Doch schon bald fühlt sie sich durch seine intensive Zuwendung erdrückt und eingesperrt. All ihre Versuche, ihn wieder aus ihrem Leben zu kriegen, scheitern - er verfolgt sie sogar bis in ihre Träume...
Rezensionsnotiz zu
Süddeutsche Zeitung, 23.04.2012
Bis zur letzten Seite hat Björn Hayer den Roman nicht aus der Hand legen können, derart fasziniert hat ihn Daniel Glattauers suggestive Darstellung einer zerstörerischen Liebesbeziehung. Was ganz leicht beginnt, warnt uns zarte Seelen der Rezensent vorsichtshalber, kippt bald in einen Albtraum von Wahn und Obsession, an dessen Ende die Psychiatrie wartet. Das Raffinierte beziehungsweise Verstörende an Glattauers Text ist für Hayer dabei die Art, wie der Autor die Frage nach Normalität und Verrücktheit, nach Gewissheit und Bodenlosigkeit stellt. Durch die gelungene Konstruktion des Textes nämlich, die den Leser ganz schön ins Schwanken bringt beim Versuch einer eindeutigen Antwort.
Rezensionsnotiz zu
Die Zeit, 12.04.2012
Marie Schmidt bleibt auf ironischer Distanz zu diesem Roman von Daniel Glattauer, dessen Liebesgeschichte sie an der Kreuzung zum Wahnsinn verortet. Glattauer erzählt von einem 37-jährigen Mann, der der Lampenfachhändlerin Judith im Supermarkt in die Hacken fährt. Die sich anbahnende Romanze nimmt alsbald eine psychopathische Wendung, allerdings baut Schmidt entschieden eventuellen Befürchtungen vor, die leichte Konsumierbarkeit des Romans könnte darunter leiden. Auch wenn die Helden geistiger Wirrnis entgegensteuern, behalten sie stets ihre Fähigkeit zur Selbstironie, zu witzigen Sentenzen und "aprilfrischer" Aufgeräumtheit.