Daniel Furrer

Ignaz Paul Vital Troxler (1780-1866)

Der Mann mit Eigenschaften
Cover: Ignaz Paul Vital Troxler (1780-1866)
Neue Zürcher Zeitung Verlag, Zürich 2011
ISBN 9783038236030
Gebunden, 604 Seiten, 50,00 EUR

Klappentext

Mit s/w-Abbildungen. Vergessen ist er! Er war als Arzt am Krankenbett Beethovens; er war der Vater des Radikalismus; er war einer der eifrigsten Befürworter der Pressefreiheit; er war der bedeutendste Philosoph der Romantik in der Schweiz. Obgleich eine der schillerndsten und faszinierendsten Persönlichkeiten des 19. Jahrhunderts, ist Ignaz Paul Vital Troxler (1780−1866) heute weitgehend in Vergessenheit geraten. Zu Unrecht, wie die vorliegende Biografie zeigt. Troxler setzte sich schon in seiner Jugend für einen neuen schweizerischen Nationalstaat ein und kämpfte sein Leben lang für demokratische Rechte. Seine Waffe war jedoch die Schreibfeder, nicht der Dolch.
Daniel Furrer zeichnet nicht nur das stürmische Leben Troxlers nach, er liefert auch tiefe Einblicke in seine Aktivitäten als Arzt, Journalist, Lehrer und Philosoph. Im Mittelpunkt steht Troxlers Kampf für eine Modernisierung seiner Heimat. Mit der Besetzung durch französische Truppen (1798) begann für die Eidgenossenschaft eine politische und soziale Berg- und Talfahrt, eine Umbruchzeit, die 1847 in einem Bürgerkrieg endete. Ein Jahr später gab sich die Eidgenossenschaft eine neue Verfassung, die heute noch das Fundament des Landes ist. Mit seiner Idee, der Bildung von National- und Ständerat, wurde Troxler dabei zum Geburtshelfer der modernen Schweiz. Eine umfassende Biografie eines Kämpfers für Freiheit und Einheit im 19. Jahrhundert und gleichzeitig ein lebendiges, vielschichtiges Zeitpanorama.

Rezensionsnotiz zu Neue Zürcher Zeitung, 26.11.2011

Rezensentin Brigitte Hilmer begrüßt diese Biografie über Ignaz Paul Vital Troxler (1780-1866), die Daniel Furrer vorgelegt hat. Obwohl der Arzt, Philosoph, Lehrer und Politiker Troxler als einer Gründungsväter der modernen Schweiz gilt, scheint er heute weitgehend vergessen. Umso mehr schätzt Hilmer die Leistung Furrers, diese vielseitige, reiche Persönlichkeit dem Vergessen entrissen zu haben. Gut gefallen hat Hilmer auch die Einbettung der Lebensgeschichte Troxlers, der unter anderem bei Hegel und Schelling studiert hat, in den historischen Kontext. So bietet das Werk für sie geradezu ein "Bild der Epoche aus der Sicht eines Schweizer Demokraten". Kritisch vermerkt sie indes, dass Furrer, früheren Interpretationen folgend, den Philosophen Troxler als "Eigenbrötler" darstellt, statt über ihn auf dem Stand gegenwärtiger philosophiehistorischer Forschung aufzuklären.