VerschwundenErzählung
Dörlemann Verlag, Zürich
2016
ISBN
9783038200307, Gebunden, 112Seiten, 15,00
EUR
Klappentext
Aus dem Englischen von Dirk van Gunsteren. S'khol - so nennt man im Hebräischen Eltern, die ihr Kind verloren haben. Im Deutschen gibt es dafür kein Wort. Rebecca ist Übersetzerin aus dem Hebräischen. Ihr Mann hat sie verlassen, und sie lebt mit dem gemeinsam adoptierten Sohn Tomas im irischen Galway an der Atlantikküste.
Der dreizehnjährige Tomas schwimmt für sein Leben gern im offenen Meer. Rebecca erfüllt seinen großen Traum und schenkt ihm einen Neoprenanzug - am nächsten Morgen, als sie aufwacht, sind er und der Anzug verschwunden. Es beginnen Tage des Suchens, des Wartens, des Hoffens, der Schuldgefühle, der Verzweiflung ...
Rezensionsnotiz zu
Frankfurter Rundschau, 26.07.2016
Am Ende kapituliert Rezensentin Sylvia Staude: "Aber am besten, Sie lesen 'Verschwunden' selbst." Sie kapituliert, weil sie Colum McCanns Kunst der knappen, eindringlichen Schilderung so sprachlos macht, dass sie einen Satz nach dem anderen zitieren will. Es geht um eine Mutter, deren Kind verschwindet - ob es verschwunden bleibt, lässt die Rezensentin offen -, es geht um dieses Kind, ein adoptiertes russisches Kind in Irland, das nicht hören kann und wegen Alkoholismus der leiblichen Eltern ein bisschen anders ist, und es geht um den Mann, mit dem die Mutter nicht mehr zusammen ist. Das ganze spielt an der Westküste Irlands und ist ganze 70 Seiten lang. Aber diese 70 Seiten sind vollkommen, auch in Dirk van Gunsterens Übersetzung, wenn man der Rezensentin glaubt, die die Gelegenheit nutzt, auch McCanns "unglaublichen, flirrenden" Roman "Der Tänzer" nochmals zu empfehlen.