Burkhard Schröder, Claudia Schröder

Die Online-Durchsuchung

Rechtliche Grundlagen, Technik, Medienecho
Cover: Die Online-Durchsuchung
dpunkt Verlag, Heidelberg 2008
ISBN 9783936931532
Broschiert, 190 Seiten, 16,00 EUR

Klappentext

Kann die Polizei und können die Geheimdienste sich heimlich in private Rechner hacken? Braucht der Staat die Online-Durchsuchung, um Kriminalität und Terrorismus wirksam bekämpfen zu können? Steht uns ein großer Online-Lauschangriff bevor? Kann man sich vor einer Online-Durchsuchung schützen? Die sogenannte Online-Durchsuchung hat seit der Entscheidung des Bundesgerichtshofs im Januar 2007, sie sei den Behörden nicht erlaubt, eine bemerkenswerte Karriere hinter sich. Während einige Medien sie als "Ente" bezeichnen, behaupten andere, sie hätte schon längst stattgefunden. Niemand weiß etwas Genaues, und die technischen Hintergründe bleiben im Dunkeln. Fachleute sprechen lieber von einer "Online-Überwachung" als Sammelbezeichnung für das unbemerkte Ausspähen und Kopieren der Daten eines IT-Systems über das Internet. Dies ist das erste Sachbuch, das sich dem umstrittenen Thema widmet. Die Autoren zeichnen kritisch die widersprüchliche Berichterstattung in den Medien nach, beschreiben die Technik und deren Grenzen, heimlich in fremde Rechner einzudringen, und fassen die weit verstreute, schwer zugängliche und oft einem Laien nicht verständliche juristische Fachliteratur zur "Online-Durchsuchung" zusammen. Die aktuelle Rechtsprechung des Bundesverfassungsgerichts wird berücksichtigt.

Rezensionsnotiz zu Die Tageszeitung, 03.01.2009

Nur teilweise mit Gewinn hat Rezensent Dietmar Kammerer diese Studie zum Thema Online-Durchsuchung gelesen. Denn er hat zwar dankbar die Information zur Kenntnis genommen, dass Einwände und Hysterie von Datenschützern oder Bürgerrechtlichern großteils das Resultat einer groben Überschätzung der technischen Möglichkeiten für solche Online-Durchsuchungen sind. Denn selbst Computerlaien könnten sich leicht gegen solche Übergriffe schützen, weshalb ein Großteil des Glaubens an die Möglichkeit des Verfassungsschutzes hier schlicht auf technischer Unkenntnis beruhe. Allerdings kritisiert Kammerer, dass die Autoren ihren Befund nicht in einen politischen Kontext stellen und so die Frage umgehen, ob diese Informationspolitik das Ergebnis von List oder Dummheit sei. Auch wird der Stil, in dem das Buch verfasst ist, als "eigenwillig" beschrieben.